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Angela Merkel am Donnerstag bei der Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Preisträger des portugiesischen Gulbenkian-Preises für Menschlichkeit in Lissabon.

© REUTERS / Pedro Nunes

„Aus damaliger Perspektive richtig“: Merkel verteidigt Entscheidung für russisches Gas

Bei einer Preisverleihung spricht Altkanzlerin Merkel über die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas – und ihre Rolle dabei.

Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Entscheidung verteidigt, bei der Energieversorgung Deutschlands maßgeblich auf russisches Gas zu setzen. Mit dem geplanten schrittweisen Atom- und Kohleausstieg sei für eine Übergangszeit bis zur umfassenden Versorgung mit CO2-freien Energieformen Erdgas notwendig gewesen, sagte Merkel am Donnerstag in Lissabon.

Es sei dabei „sehr rational und nachvollziehbar“ gewesen, russisches Gas zu beziehen. Denn dieses sei billiger gewesen als Flüssiggas aus den USA, Saudi-Arabien oder Katar.

Darüber hinaus sei Russland „selbst im Kalten Krieg (...) ein verlässlicher Energielieferant“ gewesen, sagte Merkel bei einer Pressekonferenz in der portugiesischen Hauptstadt.

Sie habe zwar „nie daran geglaubt, dass es so was wie Wandel durch Handel“ gebe, „aber durchaus Verbindung durch Handel. Und insofern bereue ich Entscheidungen überhaupt nicht, sondern glaube ich, dass das aus der damaligen Perspektive richtig war.“

Der „brutale Überfall“ Russlands auf die Ukraine habe die Lage verändert. „Es ist eine Zäsur“, sagte die Altkanzlerin. „Mit der muss die neue Regierung natürlich umgehen. Und das tut sie auch.“

Merkel äußerte sich bei einer Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Preisträger des portugiesischen Gulbenkian-Preises für Menschlichkeit. Die Ex-Kanzlerin hat bei diesem den Vorsitz der Jury übernommen. (AFP)

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