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Passanten gehen am Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Berlin vorbei.

© Kay Nietfeld/dpa

EU-weit zwölf Prozent mehr: In Deutschland werden die meisten Asylanträge gestellt

Im Jahr 2019 wurden in der EU einem Bericht zufolge insgesamt 708.000 Asylanträge gestellt. Mehr Hilfe sollen die griechischen Behörden bekommen.

Die Zahl der Asylanträge in der EU ist 2019 um zwölf Prozent auf 708.000 gestiegen. Das geht aus Dossier der EU-Kommission hervor, das der „Welt“ vorliegt. Demnach verzeichnete Deutschland erneut die meisten Anträge (152.000) vor Frankreich (126.000).Die Zahlen beziehen sich auf die addierten Monatswerte.

Die endgültigen Zahlen inklusive Nacherfassungen liegen für alle EU-Staaten erst in einigen Wochen vor und werden leicht höher liegen. Für Deutschland hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) bereits Anfang Januar die endgültigen Zahlen mitgeteilt. Demnach gab es 2019 insgesamt 166.000 Asylanträge.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass die EU Griechenland, eines der am meisten durch den Migrantenstrom betroffenen Länder, bei der Bearbeitung von Asylanträgen stärker unterstützen wird. Die Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) werde demnächst sein Personal in Griechenland wegen des starken Migrantenzustroms verdoppeln, teilten der stellvertretende griechische Migrationsminister Giorgos Koumoutsakos und die Chefin der EASO, Nina Gregori, in Athen mit.

„Wir sind hier um den griechischen Behörden zu helfen, schnell und effektiv das Asylverfahren durchzuführen“, sagte Gregori nach Unterzeichnung eines Abkommens zwischen dem EASO und der Regierung in Athen zur Verstärkung des Personals in Griechenland, berichtete das Staatsfernsehen (ERT). Insgesamt sollen 1000 Beamte in den Bereichen Asylverfahren, Registrierung und Identifizierung der Migranten in Griechenland eingesetzt werden. Bislang arbeiteten im Land 500 EASO-Mitarbeiter, teilte Gregori weiter mit.

In Griechenland waren 2019 knapp 75.000 Migranten angekommen. Das waren gut 24.000 mehr als 2018. Die griechischen Behörden sind aus diesem Grund überfordert und schaffen es nicht, rasch die Asylanträge zu bearbeiten. Dies hat zur Folge, dass alle Registrierlager auf den Inseln im Osten der Ägäis heillos überfüllt sind. (KNA, dpa)

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