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Frühere Sprecherin der Grünen Jugend: Jette Nietzard hat einen neuen Job
Als Sprecherin der Grünen Jugend polarisierte sie auch in ihrer eigenen Partei. Nun hat Jette Nietzard einen Job im Bundestag begonnen.
Stand:
Gut einen Monat nach ihrem Ausscheiden als Co-Sprecherin der Grünen Jugend hat Jette Nietzard einen neuen Job gefunden. Wie der Tagesspiegel aus Fraktionskreisen der Grünen erfuhr, hat Nietzard seit dem 1. Dezember eine Stelle im Büro der Grünen-Abgeordneten Lena Gumnior.
Um was für eine Stelle es sich dabei handelt, wollten weder Nietzard noch Gumnior auf Tagesspiegel-Anfrage mitteilen. Beide wollten die neue Anstellung nicht bestätigen. Die Bundestagsabgeordnete verwies auf arbeitsrechtliche Vorgaben und den Schutz ihrer Mitarbeitenden.
Erst in der vergangenen Woche hatte Nietzard, die ein Jahr lang die unabhängige Nachwuchsorganisation der Grünen mit knapp 20.000 Mitgliedern geleitet hatte, sich in einem langen Interview mit der „Zeit“ zu Wort gemeldet.
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Darin hatte Nietzard ihre berufliche Zukunft noch offen gelassen: „Ich überlege noch, was zu mir passt, was ich gerne machen würde. Ich könnte wieder Sozialarbeiterin werden. Ich kann mir vorstellen, im politischen Betrieb zu bleiben, aber bin noch nicht sicher, wie“, sagte sie in dem Interview.

© Grüne Bundestagsfraktion/STEFAN KAMINSKI
Nietzard erklärte in dem Interview zudem, die Grünen hätten sie häufig im Stich gelassen: „Ich bin für viele Medien und die Partei verbrannt“, sagte sie über die Kritik, die ein Pullover, auf dem die Abkürzung für den Slogan „All Cops Are Bastards“ prangte, ausgelöst hatte.
Nietzard bekräftigte in dem Interview ihre Polizeikritik: „Im Kern haben wir in Deutschland ein Polizeiproblem“, sagte sie und bezog sich auf tödliche Schusswaffeneinsätze, rechtsextreme Chatgruppen und rassistische Einstellungen.
Die Grünen-Abgeordnete Gumnior, die im Bundestag im Rechtsausschuss sitzt und auch stellvertretendes Mitglied im Innenausschuss ist, wollte sich auf Tagesspiegel-Anfrage nicht dazu äußern, ob sie die polizeikritischen Aussagen von Nietzard teile.
Ich habe leider noch keinen Sugardaddy.
Jette Nietzard über die Gründe, warum sie einen Job braucht.
Andere Spitzengrüne hatten Nietzard dagegen in der Vergangenheit immer wieder scharf kritisiert. „Ich verstehe überhaupt nicht, was die bei uns will“, sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Sommer und riet zu einem Wechsel zur Linkspartei.
Dem erteilte Nietzard in der „Zeit“ jedoch erneut eine Absage. Sie habe darüber auch nicht nachgedacht, sagte die 26-Jährige und ergänzte: „Ich muss jetzt echt mal wieder Geld verdienen, ich habe leider noch keinen Sugardaddy.“
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