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Russische Truppen in dem Ort Soloti. Die Aufnahme entstand am 5. Dezember.

© Maxar Technologies/Handout via REUTERS

Update

Fünf Standorte nahe der ukrainischen Grenze: Satellitenbilder sollen zeigen, wie Russland seine Truppen verstärkt

Russland hat offenbar seine Truppen an der Grenze zur Ukraine weiter verstärkt. Moskau verteidigte das Vorgehen.

Russland hat einem auf Satellitenbilder spezialisierten US-Unternehmen zufolge seine Truppen an der Ostgrenze der Ukraine und auf der Krim in den vergangenen Wochen weiter verstärkt.

Die vom US-Unternehmen Maxar Technologies bereits am Donnerstag veröffentlichten Satellitenbilder vom 13. Dezember zeigen unter anderem einen Militärstützpunkt auf der Halbinsel Krim, der annähernd vollständig belegt ist mit Hunderten Panzern und anderen bewaffneten Fahrzeugen. Auf einem im Oktober aufgenommenen Satellitenbild von Maxar war derselbe Stützpunkt noch halb leer.

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Dem Unternehmen zufolge handelt es sich um eine zusätzliche Einheit, die auf die von Russland annektierte Halbinsel verlegt worden sei.

Auf den Satellitenbildern lasse sich eine zunehmende Aktivität des russischen Militärs an drei Standorten auf der Krim und fünf Standorten im Westen Russlands erkennen. Reuters konnte die Authentizität der Bilder zunächst nicht unabhängig verifizieren.

Russisches Militär in Novoozernoye, Krim am 18 Oktober.
Russisches Militär in Novoozernoye, Krim am 18 Oktober.

© Maxar Technologies/Handout via REUTERS

Der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Dmitri Peskow, verteidigte am Freitag erneut die seit Monaten andauernden Truppenbewegungen.

Hintergrund seien unfreundliche Aktivitäten der Nato, der USA und mehrerer europäischer Länder, bekräftigte Peskow. Russland hatte von den USA und der Nato wiederholt Sicherheitsgarantien wie einen ausdrücklichen Verzicht auf eine Aufnahme der Ukraine in das Militärbündnis verlangt.

Außenministerium spricht von "terroritischem Akt"

Im Westen hingegen nehmen die Sorgen über die Konzentration russischer Truppen in Grenznähe zu. Die Ukraine befürchtet eine Offensive des russischen Militärs.

Wie angespannt die Situation ist, zeigt ein Vorfall vor dem russischen Generalkonsulat in der ukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg). Das Moskauer Außenministerium am Freitag einen diplomatischen Vertreter der Ukraine einbestellt. Das teilte das russische Außenministerium mit.

Nach Angaben ukrainischer Behörden hatten Unbekannte in den frühen Morgenstunden eine Flasche mit einer brennbaren Flüssigkeit an den Zaun des Generalkonsulats in der westukrainischen Stadt geworfen. Es sei niemand verletzt worden.

Das russische Außenministerium bezeichnete den Vorfall als terroristischen Akt und Ergebnis „russophober Hysterie“. Die Flüssigkeit habe sich entzündet, „durch einen glücklichen Zufall“ seien keine Mitarbeiter verletzt worden.

Dem Geschäftsträger (Chargé d'Affaires) der ukrainischen Botschaft in Moskau sei „entschiedener Protest“ übermittelt worden sowie die Forderung, dass die Ukraine ihren internationalen Verpflichtungen zur Absicherung der diplomatischen und konsularischen Vertretungen nachkomme.

Man erwarte eine Entschuldigung aus Kiew. Zudem übermittelte die russische Botschaft in Kiew eine Protestnote an das ukrainische Außenministerium, in der sie höhere Sicherheitsmaßnahmen für das Generalkonsulat und dessen Mitarbeiter forderte, wie es hieß. (Reuters/dpa)

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