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Die Umlage in Deutschland soll bis Ende März 2024 gelten.

© Patrick Pleul/dpa

Update

„Einige hundert Euro pro Haushalt“: Geplante Umlage soll wohl für alle Gaskunden ab 1. Oktober gelten

Aufgrund der hohen Preise für Gas-Importe soll ab Oktober eine Extra-Umlage eingeführt werden. Auf Verbraucher kommen beträchtliche Mehrkosten zu.

Die geplante Umlage für alle Gaskunden soll voraussichtlich ab dem 1. Oktober gelten. Wie stark der Gaspreis für die Verbraucher damit zusätzlich steigt, bleibt aber noch eine Weile offen. Die Höhe der Umlage solle bis Ende August im Internet veröffentlicht werden, verlautete am Donnerstag aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums. Sie hänge davon ab, welche Ausgleichsansprüche die Gasimporteure geltend machten.

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Eine erste Prognose gab Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dennoch ab. Die Umlage werde Haushalte voraussichtlich mit mehreren hundert Euro belasten. „Wir rechnen damit, dass es zwischen 1,5 und fünf Cent pro Kilowattstunde sein wird“, sagt der Grünen-Politiker.

Wenn der durchschnittliche Verbrauch bei 20.000 Kilowattstunden Gas pro Jahr liege, sei man demnach in einem mittleren dreistelligen Euro-Bereich. Man wisse nicht genau, wie hoch die Gas-Beschaffungskosten im November und Dezember seien. „Aber die bittere Nachricht ist: Es sind sicherlich einige hundert Euro pro Haushalt.“

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Habeck sprach von der „größten Energiekrise“ in Deutschland und rief zu einem gemeinsamen Kraftakt auf. „Wir alle können einen Beitrag leisten und wir alle leisten ja einen Beitrag, außer wir verschließen die Ohren und die Augen“, sagte der Grünen-Politiker. Wenn die Gasverbräuche runtergebracht würden, werde mehr Freiraum dafür geschaffen, dass „unangenehmere Schritte“ vermieden werden, so Habeck. „Und außerdem sparen wir Geld, jeder Einzelne von uns.“

Kanzler Olaf Scholz hatte in der vergangenen Woche eine Erhöhung der Gaspreise um zwei Cent pro Kilowattstunde genannt und von zusätzlichen Belastungen von jährlich 200 oder 300 Euro für eine vierköpfige Familie gesprochen.

Etwa die Hälfte aller Wohnungen wird mit Gas beheizt

Das Vergleichsportal Check24 hat bei einem Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden und zwei Cent Umlage Mehrkosten von 476 Euro vorgerechnet. Darin ist die Mehrwertsteuer enthalten. Die Umlage soll eineinhalb Jahre, also bis Ende März 2024, gelten. Etwa die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland wird mit Gas beheizt.

Über die Umlage sollen Gasversorger die stark gestiegenen Einkaufspreise wegen der Drosselung russischer Lieferungen an alle Gasverbraucher weitergeben können. Geplant ist nach früheren Angaben, dass Importeure 90 Prozent der höheren Beschaffungskosten über die Umlage weitergeben können.

Bis Ende September müssen die Importeure ihre Kosten noch selbst tragen. Zahlen müssen die Umlage Firmen wie Privathaushalte. Sie kommt zu den normalen Preiserhöhungen dazu, die nach und nach greifen.

Die Umlage soll für alle Lieferanten gleich hoch sein

Die Umlage sei angesichts der angespannten Lage auf dem Gasmarkt notwendig, um die Gasversorgung auch im kommenden Winter aufrechtzuerhalten. „Ohne sie wären Gasversorgungsunternehmen in der gesamten Lieferkette gefährdet“, hieß es aus dem Ministerium. Die Umlage soll für alle Lieferanten gleich hoch sein. Damit gebe es eine faire Verteilung der Lasten auf viele Schultern.

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Die Einzelheiten sollen in einer Rechtsverordung auf Grundlage des Energiesicherungsgesetzes geregelt werden. Die Verordnung soll in Kürze vom Kabinett verabschiedet werden.

Organisiert werden sollen die Erstattungen für die Importeure durch den sogenannten Marktgebietsverantwortlichen Trading Hub Europe. Das Unternehmen ist für die Organisation des deutschen Gasmarktes zuständig. Die Importeure sind dabei verpflichtet, ihre Mehrkosten genau dazulegen. Die Mehrkosten werden über die Versorger dann auf die Endkunden umgelegt. Etwa die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland wird mit Gas beheizt. (dpa, Reuters)

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