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Karl Lauterbach.

© IMAGO/Political-Moments/imago

Gesundheitsminister löscht Tweet: Lauterbach entschuldigt sich für Angriff auf Merz zum Auschwitz-Gedenken

Der Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte auf X den Gedenktag mit seiner Kritik an Merz und der AfD vermengt. „Aus Anstand“ habe er den Post später wieder gelöscht.

Stand:

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich für einen Tweet entschuldigt, in dem er Kritik an Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz’ Pläne für dessen Migrationspolitik mit der AfD und dem heutigen Auschwitz-Gedenken vermengt hatte. Er habe den Tweet gelöscht und sich bei CDU-Chef Merz entschuldigt, schrieb er auf der Plattform X.

„Der Tweet war in Ton und Inhalt deplatziert. Wir sind im Wahlkampf. Aber Anstand muss sein“, schrieb Lauterbach.

Lauterbach kritisiert: „Merz hofiert die AfD“

Lauterbach hatte in dem gelöschten Beitrag zum heutigen Auschwitz-Gedenken geschrieben: „Heute, am Tag 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz, führen wir die Vogelschiss-Debatte und Friedrich Merz hofiert die AfD.“ Dem CDU-Kandidaten warf er „moralischen Bankrott“ vor.

Diesen Tweet hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) inzwischen wieder gelöscht.

© Screenshot

Mit „Vogelschiss-Debatte“, bezog er sich auf Aussagen des Ex-AfD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Gauland vor mehreren Jahren. Dieser hatte damals davon gesprochen, dass der Nationalsozialismus nur ein „Vogelschiss“ in der langen, viele Epochen umfassenden deutschen Geschichte sei. Einen Zusammenhang zur aktuellen Debatte um Grenzschließungen gibt es dabei nicht.

Kritik an Lauterbach nach Merz-Kritik

Auf der von Tech-Milliardär Elon Musk kontrollierten Plattform löste der Fall eine Welle der Kritik aus. „Dieser Vergleich, an diesem Tag, ist eine unfassbare Entgleisung“, schrieb etwa CDU-Vorstandsmitglied Serap Güler auf X.

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Ähnlich äußerte sich auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann auf einer Pressekonferenz am Montag. Eigentlich müsse ein Minister wegen einer solchen Aussage an diesem Tag entlassen werden. „Das gehört sich nicht.“

Auch der Politikwissenschaftler Carlo Masala kritisierte den Post. „Holocaust Gedenktag, Merz und Nazis. Würd ich löschen“, kommentierte er Montagvormittag unter Lauterbachs Tweet. Der Polizeigewerkschafter Manuel Ostermann schrieb: „Herr Lauterbach, bei allem Respekt, aber ich denke, Sie sind eines Ministeramtes unwürdig. Eine Bitte um Verzeihung ist hier das Mindeste.“

Friedrich Merz hatte nach dem Mord eines ausreisepflichtigen afghanischen Asylbewerbers an einem zweijährigen Jungen und einem Passanten einen Vorstoß zur Schließung der deutschen Grenzen und Beendigung der illegalen Migration präsentiert. Dabei nahm er ausdrücklich in Kauf, dass auch die AfD dem zustimmen könnte. (Trf, Reuters)

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