zum Hauptinhalt
Der britische Ex-Premier Boris Johnson

© Reuters/Henry Nicholls

Update

Großbritannien sucht neuen Premier: Verteidigungsminister Wallace spricht sich für Johnson aus

Drei Kandidaten können für die Nachfolge der britischen Premierministerin antreten. Auch Truss-Vorgänger Johnson scheint eine weitere Chance zu wittern.

| Update:

Für die Nachfolge der scheidenden britischen Premierministerin Liz Truss können höchstens drei Kandidaten antreten. Die potentiellen Nachfolger müssen von mindestens 100 Abgeordneten unterstützt werden, erklärte der Tory-Abgeordnete Graham Brady die Nachfolgeregelung am Donnerstag vor der Presse.

Die Nominierungen müssen bis Montagmittag erfolgen. „Wir haben die Messlatte hoch gelegt, aber es ist für jeden ernsthaften Kandidaten (...) machbar“, erklärte Brady.

Laut einem Bericht der Zeitung „The Times“ erwägt auch der britische Ex-Premierminister Boris Johnson im „nationalen Interesse“, im Rennen um die Nachfolge der scheidenden Premierministerin Liz Truss zu kandidieren.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Auf Twitter erstellten Konservative am Donnerstag bereits den Hashtag #BringBorisBack („Bringt Boris zurück“), nachdem Truss ihren Rücktritt angekündigt hatte. Das mögliche Comeback von Johnson, der nach einer Reihe von Skandalen im Juli selbst zurückgetreten war, rief unterschiedliche Reaktionen hervor.

Verteidigungsminister Wallace spricht sich für Johnson als Truss-Nachfolger aus

Verteidigungsminister Ben Wallace sprach sich für Ex-Premier Boris Johnson aus. „Im Moment tendiere ich zu Boris Johnson“, sagte Wallace am Freitag im Rundfunk. Der Vorgänger von Liz Truss habe allerdings noch „einige Fragen zu beantworten“, fügte der Verteidigungsminister hinsichtlich der zahlreichen Skandale, die Johnsons Amtszeit begleitet hatten, hinzu.

Auch Energie- und Wirtschaftsminister Jacob Rees-Mogg sprach sich am Freitag für Johnson als Parteichef und Premierminister aus. Im Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb er die Losung „#BorisorBust“ (Boris oder Nichts).

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Der Tory-Abgeordnete Brendan Clarke-Smith sagte dem Sender Sky News, dass der nächste Premierminister „ein Mandat“ von Wählern und Parteimitgliedern brauche und jemand sein müsse, „der tatsächlich ein Gewinner sein kann“. „Boris Johnson ist der Mann, der diese Kriterien erfüllt“, sagte Clarke-Smith.

Tories fordern Ausschluss Johnsons

Der Tory-Abgeordnete Roger Gale hingegen forderte, dass Johnson von der Kandidatur ausgeschlossen werden sollte, da gegen ihn immer noch parlamentarische Ermittlungen wegen des „Partygate“-Skandals laufen, der ihn zu Fall gebracht hatte. Der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, bekräftigte, dass Johnson „ungeeignet“ sei, um zu regieren.

Wird der ehemalige Finanzminister Rishi Sunak neuer Premier?
Wird der ehemalige Finanzminister Rishi Sunak neuer Premier?

© Peter Nicholls/Reuters

Zu den potentiellen Anwärtern auf Truss' Nachfolge zählen der ehemalige Finanzminister Rishi Sunak, der im Rennen um das Amt zuvor gegen Truss gescheitert war, sowie die ehemalige Innenministerin Suella Braverman, die am Mittwoch zurückgetreten war.

Ein Bericht des britischen Senders „BBC“ sieht auch den Verteidigungsminister Ben Wallace, Handelsministerin Kemi Badenoch und die Abgeordnete Suella Braverman als mögliche Kandidaten für Truss’ Nachfolge an.

Mordaunt gibt Kandidatur für Truss-Nachfolge bekannt

Die für Parlamentsfragen zuständige britische Ministerin Penny Mordaunt hat als erste ihre Kandidatur für die Nachfolge der scheidenden Premierministerin angekündigt. „Ich bin ermutigt worden von der Unterstützung durch Kollegen, die einen Neustart, eine geeinte Partei und eine Führung im nationalen Interesse wollen“, teilte die konservative Politikerin am Freitag auf Twitter mit.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Als Parteichefin und Premierministerin wolle sie das Land einen, die Wahlversprechen der Tories umsetzen und die nächste Parlamentswahl gewinnen, so die 49 Jahre alte Mordaunt weiter.

Mordaunt, die sich bereits nach dem Rücktritt von Truss’ Vorgänger Boris Johnson im Sommer um das Amt der Regierungschefin beworben hatte, lag am Freitag nach Zählung britischer Medien bei der Zahl ihrer Unterstützer auf Platz drei hinter Sunak und Johnson. Bis dahin hatte aber noch keiner der drei die notwendige Unterstützerschwelle erreicht.

Nominierungen erfolgen bis Montagnachmittag

Da es nur 357 konservative Abgeordnete gibt, können höchstens drei Kandidaten nominiert werden.

Danach müssen sich die Angeordneten entweder auf zwei Kandidaten einigen, über die die 170.000 Parteimitglieder bis zum 28. Oktober in einer Online-Abstimmung entscheiden - oder sie bestimmen direkt einen Kandidaten, der in die Downing Street einzieht.

Truss hatte zuvor nach nur sechs chaotischen Wochen im Amt infolge massiven Drucks auch aus der eigenen Partei das Handtuch geworfen. Die Regierungschefin verkündete am Donnerstag ihren Rücktritt und geht damit als Regierungsoberhaupt mit der kürzesten Amtszeit in die britische Geschichte ein. Ihr Nachfolger an der Spitze der Partei – und damit der nächste Premierminister – soll bis kommende Woche feststehen. (AFP, Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false