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Blaulicht der Polizei.

© dpa

Update

Verdacht auf Drogenhandel und Geldwäsche: Große Razzia gegen Neonazi-Netzwerke in drei Bundesländern

Mit mehr als 500 Einsatzkräften geht die Polizei gegen hochkriminelle Neonazis vor. Einige Beschuldigte werden festgenommen.

Wegen des Verdachts des großangelegten Drogenhandels und der Geldwäsche ist die Polizei in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen mit einer großangelegten Razzia gegen ein Neonazi-Netzwerk vorgegangen. Die Polizei habe allein in Thüringen 27 Wohn- und Geschäftsräumen durchsucht, teilte das Landeskriminalamt Thüringen (TLKA) am Freitagmorgen mit. Mehr als 500 Einsatzkräfte der Polizei, darunter auch Spezialeinsatzkräfte, seien an den Durchsuchungen beteiligt.

Im Rahmen des Einsatzes sollten nach Angaben der Polizei acht Beschuldigte im Alter zwischen 24 und 55 Jahren festgenommen werden. Ziel des Einsatzes sei, Beweismittel wie beispielsweise Fahrzeuge oder hochwertige Gegenstände zu finden, die im Zusammenhang mit dem Drogenhandel sowie der vorgeworfenen Geldwäsche stehen könnten. Wie Thüringer LKA mitteilte, wurden zunächst Bargeld, Drogen und ein Auto sichergestellt.

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Einem Bericht des MDR zufolge sollen die Verdächtigen Mitglieder der Neonazi-Bruderschaften „Turonen“ und „Garde 20“ sein. Sie sollen seit Jahren kriminell sein und weite Teile des Drogenhandels in Thüringen organisieren. Dazu sollen dem Bericht nach mutmaßlich auch Waffengeschäfte kommen.

Auslöser für die Ermittlungen gegen das Neonazi-Netzwerk soll eine Abhöroperation des Thüringer Verfassungsschutzes gewesen sein. Die beiden Neonazi-Bruderschaften sollen ähnlich wie kriminelle Rockerbanden organisiert sein, eine strenge Hierarchie und bestimmte Symbole haben. Sie sollen aus verschiedenen Vorläufer-Gruppen hervorgegangen sein und sich 2015 gegründet haben.

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hofft, dass im Zuge der Ermittlungen die Strukturen des Neonazi-Netzwerks in dem Bundesland nachhaltig zerstört werden können. „Ich messe dem einen hohen Stellenwert bei. Das ist ein harter Schlag gegen eine der herausragenden rechtsextremen Strukturen in Thüringen“, sagte Maier am Freitag. (dpa)

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