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Nahost: Hamas und Fatah vereinbaren Waffenruhe

Nach tagelangen blutigen Kämpfen haben sich die rivalisierenden Palästinenserbewegungen Fatah und Hamas auf eine Feuerpause geeinigt. Die Lage in Gaza blieb aber auch nach der Verkündung der Waffenruhe angespannt.

Gaza/Jerusalem - Die Vereinbarung kam bei einem Krisentreffen zwischen Regierungschef Ismail Hanija von der Hamas und und einem Vertreter von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Montagabend in Gaza zustande.

Die Lage in Gaza blieb angespannt. In den Straßen der Stadt seien weiter Kämpfer der Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der regierenden radikalislamischen Hisbollah unterwegs, berichtete die israelische Tageszeitung "Haaretz" unter Berufung auf Augenzeugen am Morgen.

Bei dem Krisentreffen in Gaza, an dem auch ägyptische Sicherheitsvertreter teilnahmen, einigten sich beide Seiten darauf, ab Dienstagmorgen 02.00 Uhr (MEZ) die Waffen schweigen zu lassen und alle entführten Mitglieder des gegnerischen Lagers freizulassen. Zudem stellten sie eine rasche Wiederaufnahme der Gespräche zwischen Hanija und Abbas über eine gemeinsame Regierung in Aussicht. Bei den Kämpfen waren seit Freitag mindestens 33 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden. Es waren die heftigsten Auseinandersetzungen seit dem Wahlsieg der radikalislamischen Hamas vor rund einem Jahr.

Mit Inkrafttreten der Feuerpause kehrte nach Berichten von Einwohnern Gazas tatsächlich zunächst Ruhe ein. Kurz zuvor habe es noch sporadische Schusswechsel sowie einen Granatenangriff auf das Hauptquartier der palästinensischen Sicherheitsbehörden gegeben. Der innerpalästinensische Machtkampf hatte international Sorge über einen Bürgerkrieg ausgelöst. Saudi-Arabiens König Abdallah bot seine Vermittlung an, und auch Ägypten und Syrien schalteten sich ein. Am Dienstag wollte Abbas in Kairo mit Präsident Husni Mubarak über die Lage sprechen.

Israel will zurückhaltend reagieren

Israel will offenbar mit Zurückhaltung auf den palästinensischen Selbstmordanschlag in Eilat reagieren. Der israelische Rundfunk meldete am Dienstag, entgegen Empfehlungen der Armee habe dies die Führung in Jerusalem entschieden. Man wolle die Waffenruhe im Gazastreifen nicht mit Militärschlägen gefährden. Ein Angriff auf einen Tunnel in der Nähe des Grenzübergangs Karni am Dienstag stehe nicht in Verbindung mit dem Anschlag. Man habe vielmehr eine "tickende Bombe" stoppen und einen geplanten weiteren Anschlag verhindern wollen. (tso/AFP/dpa)

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