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Brittney Griner in einem Flugzeug Richtung USA.

© Foto: Imago/FSB

Update

Nach fast vier Monaten Haft: Basketballerin Griner nach Gefangenenaustausch in USA gelandet

Im August war Griner wegen Drogenschmuggels zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Nun kam sie frei - im Tausch gegen den „Händler des Todes“.

| Update:

Nach Monaten in russischer Gefangenschaft ist US-Basketballerin Brittney Griner wieder in ihrem Heimatstaat Texas angekommen. Die 32-Jährige landete am frühen Freitagmorgen am Kelly Field Flughafen in San Antonio.

TV-Bilder zeigten, wie sie alleine aus einer kleinen Maschine ausstieg und das Rollfeld entlang ging. Griner war im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Russland und den USA für den russischen Waffenhändler Viktor But freigelassen worden.

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Die Athletin Griner war Anfang Februar 2022 am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen und später wegen illegalen Drogenbesitzes und versuchten Schmuggels zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. Washington hatte Moskau von Anfang an ein politisch motiviertes Verfahren vorgeworfen.

Waffenhändler Viktor Butt ebenfalls wieder in seiner Heimat

Wie Griner landete auch der Russe But wieder in seiner Heimat und kam in der Nacht auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo an. Das russische Fernsehen zeigte, wie er auf der Landebahn von seiner Ehefrau und seiner Mutter empfangen wurde.

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Er habe bis zuletzt nicht gewusst, dass er ausgetauscht werde und nach Hause komme, gab der 55-Jährige zu Protokoll. But wurde 2008 bei einem Waffendeal in Thailand festgenommen und gut ein Jahre später in die USA übergeführt, wo ein Gericht den als „Händler des Todes“ berüchtigten Waffenschieber zu 25 Jahren Haft verurteilte.

Fast zwei Jahrzehnte lang galt Bout als einer der berüchtigsten Waffenhändler der Welt. Er verkaufte Rüstungsgüter an sogenannte Schurkenstaaten, Rebellengruppen und regionale Kriegsherren in Afrika, Asien und Südamerika. Weil er ein Meister darin war, Sanktionen zu umgehen, wurde er „Händler des Todes“ und „Sanktionenknacker“ genannt.

Der russische Waffenhändler Viktor Bout nach seiner Freilassung.
Der russische Waffenhändler Viktor Bout nach seiner Freilassung.

© Foto: Imago/SNA

Moskau hatte in den vergangenen Jahren mehrfach versucht, But auszutauschen, doch erst nach der Festnahme Griners und ihrer späteren Verurteilung kam Bewegung in die Verhandlungen.

US-Regierung rechtfertigt sich

US-Präsident Joe Biden bestätigt die Freilassung aus russischer Haft. Er habe mit ihr gesprochen. „Sie ist sicher. Sie ist im Flugzeug. Sie ist auf dem Weg nach Hause“, hatte Biden am Donnerstag auf Twitter mitgeteilt.

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Kritik an dem Austausch kam vor allem von Seiten der Republikaner. Buts Freilassung sei ein „Geschenk“ für Russlands Präsidenten Wladimir Putin, monierte Kevin McCarthy, der für den Vorsitz des Repräsentantenhauses kandidiert. Auch Ex-Präsident Donald Trump hatte gegen den Gefangenaustausch gewettert und ihn als „unpatriotische Blamage“ bezeichnet.

Wir haben eine Botschaft für Paul Whelan. Es ist eine Botschaft, die wir ihm erst kürzlich und auch heute wieder übermittelt haben. Bewahre den Glauben, wir kommen dich holen

Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums

Dabei geht es auch um den noch immer inhaftierten Amerikaner Paul Whelan. Der ehemalige Marine-Soldat Whelan war 2018 in Russland verhaftet und wegen angeblicher Spionage verurteilt worden. „Wir haben eine Botschaft für Paul Whelan. Es ist eine Botschaft, die wir ihm erst kürzlich und auch heute wieder übermittelt haben. Bewahre den Glauben, wir kommen dich holen“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, am Donnerstag dem Fernsehsender CNN.

Das Flugzeug mit Victor Bout landet in Moskau.
Das Flugzeug mit Victor Bout landet in Moskau.

© REUTERS / Foto: Reuters/Tatyana Makeyeva

„Es ging nicht darum, dass wir uns zwischen Brittney Griner und Paul Whelan entscheiden mussten“, sagte Price. Es sei vielmehr darum gegangen, lieber einen als keinen Gefangenen freizubekommen. Die Russen hätten die Vorschläge der USA zur Freilassung Whelans blockiert.

Und um ehrlich zu sein, wer weiß, wie ich unter diesen Bedingungen zurückkommen werde. Oder ob ich überhaupt zurückkommen werde.

Paul Whelan

Whelan hatte sich zuvor enttäuscht geäußert. US-Präsident Joe Biden und dessen Team müssten sich nun überlegen, was wertvoll genug für die Russen sei, um eine Freilassung zu erzielen, sagte Whelan CNN. „Und um ehrlich zu sein, wer weiß, wie ich unter diesen Bedingungen zurückkommen werde. Oder ob ich überhaupt zurückkommen werde.“ Er sei bereit, nach Hause zu kommen.

Der Freilassung sind nach Angaben Bidens „akribische, intensive Verhandlungen“ vorausgegangen. Griner sei jetzt froh, auf dem Weg nach Hause zu sein, sagt er. Sie sei in Russland einem Schauverfahren ausgesetzt gewesen. Biden kündigt an, sich weiterhin für die Freilassung von US-Bürgern in russischer Gefangenschaft einzusetzen, wie dem ehemaligen Soldaten Paul Whelan. „Wir geben nicht auf.“ (dpa, AFP, Reuters)

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