
© REUTERS/ANNEGRET HILSE
„Ich rechne mit persönlichen Herabsetzungen“: Merz erwartet schmutzigen Wahlkampf gegen seine Person
Am Montag haben die CDU und CSU Friedrich Merz zum offiziellen Kanzlarkandidaten gekürt. Der CDU-Politiker rechnet mit einem schmutzigen Bundestags-Wahlkampf von SPD und Grünen gegen ihn.
Stand:
Der frisch gekürte Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz erwartet einen schmutzigen Bundestags-Wahlkampf von SPD und Grünen gegen seine Person. „Ich rechne damit, dass es nicht fehlen wird auch an persönlichen Herabsetzungen“, sagte Merz nach der Entscheidung der CDU-Gremien am Montag.
Dies habe sich bereits in der vergangenen Woche seitens der SPD und der Grünen abgezeichnet. Die Union werde darauf nicht eingehen. SPD-Co-Chef Lars Klingbeil gratulierte Merz nach der Bestätigung durch CDU und CSU und fügte hinzu: „Ich kann nur mal sagen, ich freue mich auf einen fairen Wahlkampf. Ich freue mich auf eine Auseinandersetzung.“
Merz und CSU-Chef Markus Söder hatte den CDU-Chef bereits vergangene Woche als Unions-Kanzlerkandidaten vorgeschlagen. Am Montag folgte die Bestätigung durch die Spitzen der beiden Schwesterparteien in Berlin und München.
Der CDU-Vorsitzende und Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatten sich bereits öffentlich gegenseitig bescheinigt, sie freuten sich auf die Auseinandersetzung. Merz hatte den Kanzler als Last für die SPD bezeichnet und damit den am leichtesten zu schlagenden Gegner. Scholz und die SPD wiederum setzen darauf, dass der CDU-Vorsitzende in dem verbleibenden Jahr bis zur regulären Bundestagswahl noch etliche Fehler machen wird.
„Jetzt gerade findet in den Köpfen von vielen Menschen zum ersten Mal ein Vergleich statt“, sagte Klingbeil zu der Entscheidung der Union. Im kommenden Jahr werde sich das im Juli, August und September verstärken. Dann werde immer stärker die Frage in den Mittelpunkt rücken, wer eigentlich für welche Konzepte stehe.
Derzeit ist die CDU in Umfragen doppelt so stark wie die SPD. In Umfragewerte erhält Scholz zudem sehr schlechte Zustimmungswerte als Kanzler. In einer Insa-Umfrage war er am Sonntag aber um neun Punkte nach oben geschossen und hatte mit Merz in der Popularität gleichgezogen. In der SPD wird darauf verwiesen, dass es auch 2021 vor der letzten Bundestagswahl eine erfolgreiche Aufholjagd gegeben habe. (Reuters)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: