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Cem Özdemir ist ein deutscher Politiker der Partei Bündnis 90/ Die Grünen.

© Kai-Uwe Heinrich

Im Vorfeld der Deutschen Islamkonferenz: Özdemir und andere gründen „Initiative säkularer Islam“

Cem Özdemir und andere prominente Islamexperten haben die "Initiative säkulärer Islam" ins Leben gerufen. Sie wollen dem liberalen Islam eine Stimme geben.

Die vierte Deutsche Islamkonferenz (DIK) steht an. Im Vorfeld haben prominente Islamexperten – unter ihnen Cem Özdemir – nun die „Initiative säkularer Islam“ gegründet. Das Ziel: Die Gruppe will einem "zeitgemäßen Islamverständnis" Gehör verschaffen. Der Grund: Die Gruppe sieht die Vorherrschaft der religionskonservativen Verbände in der Islamkonferenz kritisch. „Wir wollen uns nicht abfinden mit der wachsenden Macht eines demokratiefernen, politisierten Islams, der die Deutungshoheit über den gesamten Islam beansprucht“, erklären die Initiatoren im Gründungsdokument, wie die Wochenzeitung "Die Zeit" berichtet.

Zu den zehn Erstunterzeichnern gehören laut "Zeit" neben dem Grünen-Politiker Cem Özdemir unter anderem die Anwältin Seyran Ateş, der Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad, die Soziologin Necla Kelek und der Psychologe Ahmad Mansour. Sie fordern in ihrem Manifest einem zeitgemäßen "deutschen" Islam, der in jeder Hinsicht unabhängig von ausländischen Regierungen und Organisationen sei, berichtet die Zeit. „Aus diesem Grund, aber auch aufgrund demokratischer Vorbehalte lehnen wir die Anerkennung der Islamverbände als Körperschaften des öffentlichen Rechts ab“, zitiert die Zeit weiter aus dem Dokument.

Zugleich erklären die Prominenten in dem Manifest laut "Zeit", sie seien „besorgt über eine zunehmende Muslimfeindlichkeit, gleichzeitig aber auch über einen zunehmenden Islamismus“. Sie sehen deutsche Muslime selbst in der Pflicht, „den Bedenken der nichtmuslimischen Bevölkerung positiv entgegenzuwirken, nämlich durch die Entwicklung eines Islams, der mit den Menschenrechten vollumfänglich vereinbar ist“.

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