zum Hauptinhalt
Eine Pflegerin hilft einer älteren Frau beim Aufstehen (Symbolbild).

© IMAGO/HalfPoint Images

„In vielen Regionen haben wir zu wenig Plätze“: Pflegebevollmächtigte pocht auf Entlastung pflegender Angehöriger

Der Pflegenotstand ist gravierend. Ohnehin bevorzugen viele Menschen eine Pflege zu Hause, doch die Belastung der Angehörigen ist mitunter immens. Das erkennt auch die Pflegebevollmächtigte an.

Stand:

Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Katrin Staffler, dringt auf mehr Plätze für Tages- und Kurzzeitpflege. In vielen Regionen gebe es dafür zu geringe Kapazitäten, sagte die CSU-Politikerin dem Portal Web.de News.

„Die meisten Menschen möchten so lange wie möglich zu Hause gepflegt werden. Das ist sehr gut nachvollziehbar. In diesem Fall sind übrigens auch die Kosten geringer als in der stationären Pflege“, sagte sie.

Zugleich betonte Staffler, pflegende Angehörige müssten deutlich stärker und verlässlicher entlastet werden. „Wir haben schon heute Angebote – etwa die Tagespflege oder Plätze für Kurzzeitpflege, damit Angehörige durchschnaufen können. Das darf aber nicht nur auf dem Papier stehen“.

Der Anspruch nütze wenig, wenn es diese Angebote vor Ort gar nicht gebe. „In vielen Regionen haben wir zu wenig Plätze für Tages- und Kurzzeitpflege“, sagte sie. Deshalb sei eine gute Planung vor Ort nötig.

„Die Kommunen müssen sich genau anschauen: Wie viele Pflegebedürftige haben wir in 10, 15 Jahren – und welche Angebote brauchen sie und ihre Angehörigen?“, sagte Staffler. Es sei gut, dass die Kommunen in der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Ausarbeitung einer großen Pflegereform mit am Tisch säßen.

Zu den steigenden Eigenanteilen in Pflegeheimen sagte die CSU-Politikerin: „Hier haben wir die für die Bürger schulterbare Höhe überschritten.“ Stellschrauben zur Senkung seien etwa die Finanzierung der Investitionskosten oder die Ausbildungskosten für Pflegekräfte, die nicht aus der Pflegeversicherung bezahlt werden sollten.

Zugleich betonte sie: „In den vergangenen Jahren war es ein Wunsch in der Breite der Bevölkerung, dass Pflegekräfte besser bezahlt werden. Das passiert inzwischen und das führt zusammen mit den allgemeinen Preissteigerungen zu höheren Kosten für Pflegeplätze.“ (epd, KNA)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })