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Politik: Kampf gegen den Terror: Russland rüstet Taliban-Gegner auf

Die russische Armee hat nach Medienberichten mit der Lieferung von Kampfpanzern und Panzerwagen an die gegen das Taliban-Regime verfeindete Nordallianz in Afghanistan begonnen. Pioniereinheiten seien beim Übersetzen über den tadschikisch-afghanischen Grenzfluss Pandj von den Taliban beschossen worden, berichtete die russische Tageszeitung "Nesawissimaja Gaseta" am Samstag.

Die russische Armee hat nach Medienberichten mit der Lieferung von Kampfpanzern und Panzerwagen an die gegen das Taliban-Regime verfeindete Nordallianz in Afghanistan begonnen. Pioniereinheiten seien beim Übersetzen über den tadschikisch-afghanischen Grenzfluss Pandj von den Taliban beschossen worden, berichtete die russische Tageszeitung "Nesawissimaja Gaseta" am Samstag. Die Agentur Interfax meldete schwere Gefechte zwischen Taliban und Nordallianz an der Grenze zu Tadschikistan.

Die Nordallianz hat sich unterdessen nach einem US-Zeitungsbericht erstaunt darüber gezeigt, dass sie von den USA für mögliche Vergeltungsangriffe noch nicht um Rat gefragt wurde. Ohne die Kenntnisse der Nordallianz über die regierenden Taliban, deren Strategien sowie mögliche Angriffsziele sei der Erfolg einer US-Militäroperation zweifelhaft, sagte General Baba Khan der "New York Times" (Samstagsausgabe). Vertreter der oppositionellen Nordallianz in Afghanistan berieten am Samstag in Rom über die nächsten Schritte gegen das radikalislamische Taliban-Regime. Geplant war auch ein Treffen mit dem im italienischen Exil lebenden Exkönig Mohammed Sahir Schah.

Die US-Regierung berät nach Medienberichten über die Unterstützung von Gruppen, die einen Sturz des Taliban-Regimes anstreben. In einem internen Memorandum des Weißen Hauses werde eine solche Unterstützung angeregt, berichtete der Fernsehsender CNN am Samstag. In der Denkschrift heiße es, dass die USA Bemühungen unterstützen wollten, die ein freies und friedliches Afghanistan zum Ziel hätten, in dem es keinen Platz für Terroristen gebe.

Präsident George W. Bush hatte zuvor in seiner wöchentlichen Radioansprache erklärt, die USA respektierten das afghanische Volk, verurteilten aber die Taliban. Washington unterstütze alle Länder im Bemühen, die Taliban zu isolieren.Hochrangige pakistanische Geistliche kehrten nach einem Treffen mit Taliban-Vertretern in Kandahar in der Nacht zum Samstag in die Heimat zurück, ohne dass eine diplomatische Lösung der Krise um die Auslieferung bin Ladens gefunden wurde. Beide Seiten vereinbarten aber, weitere Gespräche zu führen. Eine entsprechende Übereinkunft hätten beide Seiten unterzeichnet, sagte der Taliban-Konsul in Karatschi, Kakasade.

Eine britische Reporterin der Zeitung "Sunday Express" ist nach einer Meldung der Afghanischen Islamischen Presse (AIP) vom Samstag im afghanischen Bezirk Daur Baba festgenommen worden. Unter Berufung auf einen Behörden-Vertreter in Dschalalabad sei die Reporterin ohne Pass und illegal aus Pakistan nach Afghanistan eingereist. Zusammen mit der 41-jährigen Yvonne Ridley seien auch ihre beiden afghanischen Reiseführer festgenommen worden. Die Journalistin sei dem Geheimdienst zum Verhör überstellt worden.

Als dramatisch bezeichnete indes Caritas International die Situation der afghanischen Flüchtlinge. In den nächsten Wochen sei mit bis zu 1,5 Millionen Flüchtlingen zu rechnen, die in pakistanischen Lagern kurz hinter der Grenze versorgt werden müssten, sagte Gernot Ritthaler, zuständiger Programm-Manager der Hilfsorganisation, am Samstag im "InfoRadio Berlin-Brandenburg". Die UN starteten inzwischen eine erste Hilfslieferung, um die notleidende Bevölkerung Afghanistans zu versorgen. Ein erster Lastwagen-Konvoi mit Winterkleidung, Nahrungsmitteln, Medikamenten und Decken verließ am Samstag die pakistanische Stadt Peshawar, wie das UN-Kinderhilfwerk Unicef mitteilte.

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