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Für Eltern hat sich die Lage seit Corona oft verschlimmert.

© Utw Grabowsky/Imago

„Kaum noch Erholungszeiten“: Bundeselternrat warnt vor Burnout-Welle bei Eltern

Wegen des großen Personalmangels in Kitas wird die Belastung für Eltern größer. Der Elternrat beobachtet vor allem in Westdeutschland eine „teilweise dramatische“ Lage.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat den Ländern gerade erst vier Milliarden Euro für Kitas zur Verfügung gestellt. Das Geld soll vor allem genutzt werden, um Personal zu gewinnen. Das scheint auch dringend nötig zu sein.

Denn angesichts des Personalmangels in Kindertagesstätten hat die Bundeselternrats-Vorsitzende Christiane Gotte jetzt vor einer Burnout-Welle bei Eltern gewarnt. „Bundesweit haben Eltern seit der Corona-Pandemie kaum noch Erholungszeiten“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Sie fangen nur noch auf. Ich rechne fest mit einer Burnout-Welle“.

Sie könne „die Berichte über die Verkürzung der Schließzeiten, den Ausfall von Betreuung oder die zeitweilige Schließung von Kindertagesstätten bestätigen“, sagte Grotte. „Diese werden uns auch gemeldet.“

Ostdeutschland habe wegen der Arbeits- und Betreuungssituation zu DDR-Zeiten immer noch einen strukturellen Vorteil, obwohl hier das Personal ebenfalls schwinde. Aber in Westdeutschland sei die Lage teilweise dramatisch.

Bundesländer, die vor Jahren Laien eingestellt und qualifiziert haben, stehen jetzt besser da.

Christiane Gotte, Bundeselternrats-Vorsitzende

„Wir müssen zwingend die Gewinnung von Fachkräften vorantreiben, geeignete pädagogische Laien qualifizieren und Bestandspersonal fortlaufend weiterbilden“, mahnte die Vorsitzende des Bundeselternrats. „Die Bundesländer, die vor Jahren schon Laien eingestellt und qualifiziert haben, stehen jetzt besser da. Sie konnten den Personalmangel noch am besten auffangen.“

Einer am Freitag veröffentlichten Befragung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zufolge sind fast sechs von zehn erwerbstätigen Eltern im Frühjahr mit Kitaschließungen oder kürzeren Betreuungszeiten wegen Personalmangels konfrontiert gewesen. 67 Prozent der Betroffenen gaben an, dass sie die Ausfälle beziehungsweise die verkürzte Betreuung als belastend empfinden. 30 Prozent bewerteten die Situation als sehr belastend. (AFP)

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