zum Hauptinhalt
ARD-Informationen zufolge fehlt es in vielen Städten und Landkreisen an ausreichenden Vorbereitungen für den Ernstfall.

© Foto: dpa/Nicolas Armer

Keine Notfallpläne für Blackouts: Viele Kommunen sind nicht auf längere Stromausfälle vorbereitet

Nach ARD-Recherchen hat eine Vielzahl deutscher Landkreise weder einen Notfallplan noch Notbrunnen. Der Städte- und Gemeindebund fordert nun einen Masterplan für zivilen Katastrophenschutz.

Die Katastrophenschutzbehörden in vielen Landkreisen und Städten sind nach Recherchen des ARD-Politikmagazins „Report Mainz“ bisher nicht für einen längeren Stromausfall gewappnet. Das Magazin hatte bundesweit mehr als 400 Landkreise und kreisfreie Städte sowie Berliner Bezirke im Zeitraum September bis Anfang Oktober angefragt. Über 200 Kommunen nahmen an der Umfrage teil.

Auf die Frage: „Gibt es in Ihrer Verwaltung einen Einsatzplan Stromausfall, auf den im Notfall alle Beteiligten unmittelbar zugreifen könnten?“ antworteten 101 Kommunen mit „Nein“. Auf die Frage, ob es im Zuständigkeitsbereich des jeweiligen Kreises oder der Stadt Notbrunnen gibt, antworten 78 Kommunen mit „Nein“.

Notbrunnen braucht es, weil im Fall eines lang anhaltenden Stromausfalls die Trinkwasserversorgung zusammenbrechen könnte. Ohne Strom können die Pumpen der Wasserwerke nach einer gewissen Zeit ausfallen. 

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Gerd Landsberg, Geschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, sagte dem Magazin: „Eigentlich müssten die Länder sich auf einen Masterplan für zivilen Katastrophenschutz verständigen.“ Dieser müsse gemeinsam mit den Kommunen umgesetzt werden. Und man müsse sich „um Hilfe von Seiten des Bundes bemühen“.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) steht der Forderung der Kommunen „sehr aufgeschlossen“ gegenüber, wie er „Report Mainz“ sagte. Allerdings, so sagt er, stoße er erfahrungsgemäß schnell auf sehr viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die sagen: „Das weiß ich selbst, da brauche ich keine klugen Ratschläge aus Berlin oder München oder woher auch immer.“ Das Risiko von größeren Stromausfällen müsse sehr ernst genommen werden, mahnte Herrmann. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false