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Die Ukraine will nun im Netz den Kampf gegen Russland aufnehmen.

© reuters

Ukraine: Kiew will Moskau nun im Netz bekämpfen

Die Ukraine sucht Freiwillige für eine "Internetarmee". Die Cyberkrieger sollen sich am "Informationskampf" gegen Russland beteiligen. Die Diplomaten ringen derweil weiter um eine friedliche Lösung.

Die Ukraine hat eine „Internetarmee“ gegründet und sucht für den Informationskrieg gegen Russland nun Freiwillige. Das Ministerium für Informationspolitik in Kiew eröffnete eine Internetseite für Nachrichten gegen den Feind, wie es in dem Aufruf heißt. Demnach erhalten die Cyberkrieger per Email Aufgaben, die sie abarbeiten sollen. Die Freiwilligen sind aufgerufen, dem „Informationskampf“ täglich Zeit zu widmen.

Auf der Internetseite des Ministeriums ist als Illustration eine Handgranate mit Computertasten zu sehen. Mit der Initiative will die Ukraine Medien zufolge der Kremlpropaganda über die umstrittene Ukraine-Politik Russlands etwas entgegensetzen.

Wladimir Putin: Russland nicht an Krieg interessiert

Kremlchef Wladimir Putin schlug unterdessen versöhnlichere Töne an. Kurz vor neuen Ukraine-Beratungen der Außenminister Frankreichs, Deutschlands, Russlands und der Ukraine am Dienstag in Paris sagte Putin, Russland sei wie Europa nicht an Krieg interessiert. „Ich denke, dass ein solch apokalyptisches Szenario wohl kaum möglich ist - und hoffe, dass es dazu nicht kommt“, sagte der russische Präsident am Montag in einem Interview des Staatsfernsehens.

Putin sieht demnach auch Anzeichen dafür, dass durch die Verhandlungen in Minsk allmählich wieder Vertrauen zwischen Russland, Deutschland und Frankreich entstehe. In der weißrussischen Hauptstadt war am 12. Februar ein Friedensplan für den Donbass verabredet worden. Die Außenminister wollen heute weiter an der Umsetzung der Vereinbarungen von Minsk arbeiten. Sie sehen einen umfassenden Waffenstillstand, die Freilassung von Gefangenen und die Überwachung durch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vor.

Osten der Ukraine: Rebellen kündigen Abzug schwerer Waffen an

Ein wichtiges Thema der Beratungen dürfte der vereinbarte Abzug schwerer Waffen von der Front im Kriegsgebiet sein. Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine kündigten für Dienstag den Abzug schwerer Artillerie an. Die Militärtechnik solle unter Kontrolle der OSZE von den Frontlinien der „Volksrepubliken Donezk und Lugansk“ abgezogen werden, sagte Separatistensprecher Eduard Bassurin. Er forderte die OSZE auf, bei der Umsetzung des Friedensplans auch die ukrainische Seite aktiver zu kontrollieren. Bassurin warf dem ukrainischen Militär vor, bisher keine Schritte für den Abzug von Technik unternommen zu haben. (dpa)

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