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Ein Bericht über den nordkoreanischen Raketentest im südkoreanischen Fernsehen.

© AFP/JUNG YEON-JE

Nordkoreas Raketentests: Kim Jong Un sieht Drohpotenzial gegenüber USA gestärkt

Nordkoreas Machthaber bezeichnet die Raketentests seines Landes als "großes Ereignis". Der UN-Sicherheitsrat wertet die Tests als Verstoß gegen Auflagen.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sieht das militärische Drohpotenzial seines Landes gegen die USA nach den jüngsten Raketentests deutlich gestärkt. "Wir haben nun die sichere Fähigkeit, die Amerikaner im Pazifik konkret und umfassend anzugreifen", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag den Pjöngjanger Herrscher. Die Raketentests vom Vortag seien ein "großes Ereignis" gewesen, das auch die Fähigkeit Nordkoreas zu einem atomaren Präventivschlag verbessert habe.

Am Vortag hatte Nordkorea zu Testzwecken zwei Mittelstreckenraketen des neuen Typs Musudan abgefeuert. Diese Rakete soll eine Reichweite von bis zu 4000 Kilometern haben, womit sie auch den US-Stützpunkt auf der Pazifikinsel Guam treffen könnte.

Mit den Raketentests verstieß Nordkorea gegen ein ausdrückliches Verbot des UN-Sicherheitsrats. Das Gremium beriet am Mittwochabend (Ortszeit) in New York über den Vorfall. Alle 15 Mitgliedsstaaten seien sich einig gewesen, "dass die Raketenstarts die Resolutionen des Sicherheitsrats verletzen" und dass es "von entscheidender Wichtigkeit" sei, dass Pjöngjang diese Resolutionen befolgt, sagte der stellvertretende französische UN-Botschafter Alexis Lamek nach den nicht-öffentlichen Beratungen.

Nach Erkenntnissen des südkoreanischen Verteidigungsministeriums gelangen den Nordkoreanern bei den Tests möglicherweise technische Fortschritte im Vergleich zu vorherigen gescheiterten Testflügen der Musudan-Raketen. Eine der Raketen sei 400 Kilometer weit geflogen. International waren die neuerlichen Raketentests scharf kritisiert worden.

KCNA betonte am Donnerstag, die Raketen seien "erfolgreich" getestet worden, "ohne dass die Sicherheit der umliegenden Länder im geringsten betroffen gewesen wäre". Die erfolgreichen Tests böten nun eine "Garantie für die Entwicklung eines Systems strategischer Waffen."

US-Außenminister Ashton Carter wertete die Raketentests als Bestätigung dafür, dass die USA ihr System zur Raketenabwehr weiter ausbauen müssten. "Es zeigt sich, dass wir das fortsetzen müssen, was wir bereits tun", sagte Carter in Washington. Sein Land werde weiter an einer Raketenabwehr zum Schutz des eigenen Territoriums sowie der US-Verbündeten Südkorea und Japan arbeiten. (AFP)

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