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Politik: Kirche fordert Wende in der Familienpolitik

Kardinal Lehmann: Solidarität der Generationen ist ein Grundwert

Fulda (KNA/M.G.). Eine „energische Wende“ in der Familienpolitik hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Kardinal Lehmann, gefordert. Ohne eine solche Wende, wie sie das Bundesverfassungsgericht seit Jahren einfordere, werde die Generationensolidarität gefährdet, sagte er bei der Eröffnung der Herbstvollversammlung des deutschen Episkopates in Fulda. Es gehe um eine „neue ethische Verantwortung der Generationen untereinander“. Ausdrücklich nannte Lehmann die Solidarität der Generationen einen „kulturellen Grundwert“. Schließlich liege die Last für die noch nicht erwerbsfähige Generation zu einem erheblichen Teil bei den Familien, was zu „gewichtigen Problemen der Verteilungsgerechtigkeit“ führe.

Die Initiative „Wir sind Kirche“ warf unterdessen den Bischöfen vor, bei ihrem Treffen wichtige Themen auszusparen. Die vor einem Jahr beschlossenen Richtlinien zum sexuellen Missbrauch in der Kirche seien noch nicht vollständig umgesetzt, sagte ein Sprecher der Initiative am Nachmittag bei einer Mahnwache am Fuldaer Dom. Sie müssten ebenso auf die Tagesordnung wie die „unangemessene Bestrafung“ der beiden Priester Gotthold Hasenhüttl und Bernhard Kroll nach dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin. Die Initiative rief die Bischöfe auf, sich nicht länger einem Dialog mit den Gläubigen zu verweigern.

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