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Der Eingangsbereich des Bundeswehrzentralkrankenhauses in Koblenz.

© Imago/Thomas Frey

Klinik speziell gesichert: Freigelassene halten sich im Bundeswehrkrankenhaus Koblenz auf

Es war ein historischer Deal mit Machthaber Putin: Die Gefangenen aus Russland und Belarus werden derzeit von deutschen Behörden geschützt und betreut.

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Die im Rahmen des Gefangenenaustauschs zwischen Russland und dem Westen am Flughafen Köln/Bonn gelandeten Freigelassenen sind in das Bundeswehr-Krankenhaus Koblenz gebracht worden. Sie sollen sich dort noch mindestens bis zum Wochenende aufhalten. Dies erfuhr der Tagesspiegel aus deutschen Regierungskreisen.

Derzeit führen deutsche Sicherheitsbehörden wie etwa das Bundeskriminalamt und der Bundesnachrichtendienst Gespräche mit den ehemaligen in Russland und Belarus inhaftierten Menschen.

Scholz spielte bei Deal mit Putin besondere Rolle

Außerdem stehen die Sicherheitsbehörden des Bundes nach Tagesspiegel-Informationen in Kontakt mit den 16 Bundesländern. Das Bundeswehrkrankenhaus wird zudem speziell zusätzlich gesichert.

Russland und sein Verbündeter Belarus sowie auf der anderen Seite Deutschland, die USA und drei weitere Nato-Staaten hatten den Gefangenenaustausch am Donnerstag vollzogen. Russland ließ 15 Inhaftierte frei, unter ihnen vier Gefangene mit deutschem Pass.

Auch die Freilassung eines in Belarus zunächst zum Tode verurteilten und später begnadigten Deutschen konnte erreicht werden. Nach russischen Angaben wurden im Gegenzug acht russische Häftlinge und zwei Minderjährige, die Kinder von zwei der Freigelassenen, nach Russland ausgeflogen. Es war der größte Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg.

Bei dem Deal mit Kremlchef Wladimir Putin spielte die Bundesregierung eine zentrale Rolle. Nach Angaben der US-Regierung war es entscheidend, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der Freilassung des sogenannten Tiergarten-Mörders Vadim Krasikow aus deutscher Haft zustimmte.

Nach dem Gefangenenaustausch wurden Warnungen laut, Russland könne sich dadurch zu willkürlichen Festnahmen von Staatsbürgern westlicher Länder ermutigt fühlen, um sie als Faustpfand zu missbrauchen. (Tsp)

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