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Saskia Esken, SPD-Bundesvorsitzende, spricht in der 213. Plenarsitzung der 20. Legislaturperiode im Deutschen Bundestag.

© dpa/Michael Kappeler

Kritik in SPD an Parteispitze: „Für Genossin Esken sehe ich keine Aufgabe“

Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) will nur Lars Klingbeil an der SPD-Spitze sehen. Für Saskia Esken sieht er keine Verwendung in der Parteiführung.

Stand:

In der SPD wird nicht zum ersten Mal der Ruf nach einem Rückzug der Co-Vorsitzenden Saskia Esken von der Parteispitze laut. „Für die Genossin Esken sehe ich eigentlich keine weiteren Aufgaben in der Parteiführung, die letztlich für die SPD auch Fortschritt und Mehrwert bringen könnten“, sagte der Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) dem Tagesspiegel.

Jung sprach sich dafür aus, dass der Co-Vorsitzende Lars Klingbeil künftig alleine an der Spitze der SPD stehen solle. „Ich glaube, dass die SPD mit der Stärkung von Lars Klingbeil durch den gleichzeitigen Partei- und Fraktionsvorsitz einen ersten richtigen, wichtigen Schritt gegangen ist“, sagte Jung. Für ihn zähle Klingbeil „zu den absolut Guten“, er sei „ein Hoffnungsträger für die Zukunft der SPD“. Jung sagte weiter: „Ich empfehle aber, ihm auch die alleinige Parteiführung anzutragen. Willy Brandt war Vorsitzender der SPD, da hatten wir mehr als doppelt so viele Mitglieder wie jetzt, und er hat das auch gut gemacht und geschafft.“

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Lob für Klingbeil

Er glaube, dass der SPD jetzt eine Fokussierung auf einen starken Mann helfe, sagte Jung: „Lars Klingbeil ist für mich so eine geeignete, starke Persönlichkeit.“ Jung regiert Fürth seit 2002 und ist damit der am längsten amtierende Großstadt-OB Deutschlands. Im April 2020 war Jung mit 73 Prozent im Amt bestätigt worden. Bereits im vorigen Jahr hatten Jung und Münchens OB Dieter Reiter (SPD) für einen Rückzug Eskens von der Parteispitze geworben.

Die Co-Vorsitzende der SPD, Saskia Esken, auf dem Weg zu Gesprächen mit dem voraussichtlichen Koalitionspartner CDU in der vergangenen Woche.

© REUTERS/LISI NIESNER

Lars Klingbeil, Co-Vorsitzender der SPD und seit Februar Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, bei einer Pressekonferenz Mitte März.

© AFP/JOHN MACDOUGALL

Auch die frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag forderte einen Rückzug Eskens. Sie habe bis heute den Sinn einer Doppelspitze nicht erkennen können, sagte Freitag dem Tagesspiegel. Dieses Konstrukt habe der SPD in den vergangenen Jahren nicht genutzt. „Im Gegenteil: Es wäre sicher für uns deutlich besser gewesen, wenn es so manche Äußerung und manches Interview von Saskia Esken nicht gegeben hätte“, sagte Freitag.

Eine langjährige Parteivorsitzende, die im eigenen Bundestagswahlkreis gerade mal 12,9 Prozent der Erststimmen hole, habe „erkennbar keine Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern“, sagte Freitag. Das aber sei unbedingte Voraussetzung für Akzeptanz in der Partei. „Daher wäre es im Interesse der SPD wünschenswert, wenn Saskia Esken zeitnah selbst zu dieser Erkenntnis kommen und von sich aus zurücktreten würde.“

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