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Verteidigungsministerin Christine Lambrecht

© imago images/Political-Moments

Spannungen zwischen Militärjunta und EU: Lambrecht zweifelt an Fortsetzung des Bundeswehreinsatzes in Mali

Das Mandat für den Einsatz der Bundeswehr in Mali gilt noch bis Ende Mai. Lambrecht ist skeptisch, ob es verlängert wird. Man sei nicht mehr willkommen.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) stellt den weiteren Einsatz der Bundeswehr im westafrikanischen Mali infrage. Sie sagte am Sonntag in der ZDF-Sendung „berlin direkt“: „Ich bin momentan sehr skeptisch, ob es tatsächlich weiter sein kann, dass wir uns vor Ort engagieren. Ich habe nicht den Eindruck, dass wir länger willkommen sind.“ Das habe auch etwas damit zu tun, dass der Bundeswehr und den Verbündeten die Arbeit erschwert werde. „Und deswegen ist es schon sehr schwer vorstellbar, dass dieses Engagement weitergeführt werden kann.“

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Die Bundeswehr ist in Mali mit insgesamt etwa 1400 Männern und Frauen an der EU-Ausbildungsmission EUTM sowie der UN-Mission Minusma beteiligt. Zuletzt hatten Spannungen vor allem zwischen der Militärjunta und der einstigen Kolonialmacht Frankreich zugenommen. Der französische Botschafter wurde ausgewiesen - wie auch dänische Spezialkräfte.

Streit hatte es vorher schon um die Präsenz russischer Söldner in Mali gegeben. Der Bundestag hatte 2013 erstmals ein Mandat für den Einsatz der Bundeswehr in Mali beschlossen. Das aktuelle Mandat gilt noch bis zum 31. Mai 2022.

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Wir werden sicherlich nicht auf Teufel komm raus in Mali bleiben.“ Hektisch das Land zu verlassen, sei allerdings auch nicht ratsam. „Wir brauchen deswegen jetzt eine Strategie für den Fall, dass wir zu dem Schluss kommen, dass wir unsere Soldatinnen und Soldaten nicht mehr in dem Land lassen wollen.“ (dpa)

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