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Wahlhelfer bei der bayerischen Landtagswahl öffnen die ersten Briefwahlumschläge.

© dpa/Pia Bayer

Landtagswahl in Bayern: Briefwähler erstmals stärkste Gruppe

Am 8. Oktober haben die Bayern gewählt – nun liegt das amtliche Endergebnis vor. 55 Prozent der Wählerinnen und Wähler haben ihre Stimme per Brief abgegeben.

In Bayern haben erstmals bei einer Landtagswahl mehr Menschen ihre Stimme per Briefwahl statt in der Wahlkabine abgegeben. Der Anteil der Briefwähler lag bei 55,1 Prozent, teilte der Landeswahlleiter am Dienstag bei der Vorstellung des endgültigen amtlichen Wahlergebnisses mit.

Bei der vorherigen Landtagswahl 2018 lag der Briefwahlanteil mit 38,9 Prozent der Wählerinnen und Wähler noch deutlich niedriger.

Bayern liegt bei den Briefwählern im Vergleich der Bundesländer traditionell vorne. Bei der allerdings noch unter Pandemiebedingungen durchgeführten Bundestagswahl 2021 lag der Anteil sogar bei 62,4 Prozent.

CSU liegt nun amtlich bei 37 Prozent

Der Landeswahlleiter bestätigte mit dem endgültigen Wahlergebnis das in der Nacht nach der Landtagswahl vom 8. Oktober veröffentlichte vorläufige Endergebnis. So kommt die CSU von Ministerpräsident Markus Söder auf 37 Prozent, gefolgt von den Freien Wählern mit 15,8 Prozent.

3
Prozent der Stimmen erreichte die FDP bei der Landtagswahl in Bayern.

Die AfD holte 14,6 Prozent, die Grünen 14,4 Prozent, die SPD 8,4 Prozent. Die FDP verpasste mit drei Prozent klar den Wiedereinzug in den Münchner Landtag. Die Wahlbeteiligung stieg von 72,3 Prozent 2018 auf jetzt 73,1 Prozent.

Die CSU gab bei der Wahl im Vergleich zu 2018 um 0,2 Prozentpunkte nach und holte ihr schlechtestes Ergebnis seit 1950. Die Freien Wähler konnten nach der Flugblattaffäre um Aiwanger hingegen um 4,2 Punkte deutlich zulegen.

Den stärksten Zuwachs verbuchte mit 4,4 Punkten die AfD. Die Grünen hingegen sackten um 3,2 Prozent ab. Auch die SPD rutschte noch einmal um 1,3 Punkte ab und unterbot damit ihr bisheriges Rekordtief von 2018. Die FDP verlor 2,1 Punkte.

In den neuen Landtag ziehen insgesamt 203 Abgeordnete ein. Die CSU erhält 85 Mandate, die Freien Wähler bekommen 37. Auf die AfD und die Grünen entfallen jeweils 32 Sitze, auf die SPD 17.

Diskussion um Verteilung der Ämter

CSU und Freie Wähler wollen ihre Koalition fortsetzen. Inhaltlich sind die Koalitionsverhandlungen praktisch abgeschlossen, derzeit wird über den künftigen Zuschnitt der Landesregierung diskutiert.

Im Vorfeld galt als mögliches Streitthema, dass die Freien Wähler nach ihrem Zuwachs ein viertes Ministerium für sich reklamieren wollen.

Am Donnerstag könnte bei einer Verständigung über den Ressortzuschnitt der Koalitionsvertrag unterzeichnet werden. Am 31. Oktober soll Söder im Landtag als Ministerpräsident vereidigt werden. (AFP)

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