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CDU-Chef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet ist in neuesten Umfragen hinter seine Konkurrenz zurückgefallen.

© Marcel Kusch/dpa

Das Lach-Gate hat reingehauen: Laschets Umfragetief ist eine Warnung an seine Konkurrenz

CDU-Chef Laschet stürzt nach dem Lach-Gate in den Umfragen ab und muss sich kritischen Fragen stellen. Und mittelbar auch seine Konkurrenten. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Umfragen, Unfragen? Das Wort müsste es auch geben, wie es ja auch das Unwort gibt. Also: Umfragen sind keine Wahlergebnisse, noch lange nicht – aber man kann sie als Anhaltspunkte nehmen. Sie geben die momentane Stimmung wieder; reale Stimmen und Prozentpunkte kommen später. Wenn sie kommen.

Aber, wie gesagt: ein Anhaltspunkt. Nicht zuletzt für die Wahlkämpfenden, wo sie was oder sich verbessern müssen. Klar wird mit Umfragen Politik gemacht – nämlich so.

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Wie sehr Armin Laschets Lach-Gate reingehauen hat, zeigt sich zum Beispiel an den jüngsten Umfragen – und das ist wichtig. Denn das kann ihn besser machen. Er muss an sich arbeiten, an Solidität, an Entscheidungsfreude. Kann er Krise oder nicht? Weiß er, was sich wann gehört? Kann er auf neue, grundstürzende Entwicklungen entschlossen reagieren? All sowas kommt jetzt auf ihn zu. Und mittelbar auch auf die Konkurrenten.

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Logisch ist, dass die sofort miteinander und untereinander verglichen werden. Das tun sowohl die Wähler:innen als auch die für die jeweilige Wahlkampagne Verantwortlichen. Annalena Baerbock hat ihre eigenen Probleme zu bewältigen; aber sie muss bei den anderen, gewissermaßen von und mit Laschet aufgerufenen, ebenso bestehen. Sie muss mithalten im Wettbewerb um nicht nur Authentizität, sondern auch Originalität.

Scholz kommt leiser und damit seriöser an

Olaf Scholz und seine Kampagneros machen es da insofern richtig, als sie die Bewegungen sehr genau beobachten und mit eigenen Akzenten darauf reagieren, leiser, was als seriös ankommt. Wie er das Flutgebiet angeschaut hat, das war nicht anbiedernd, und was er an Hilfe zugesagt hat, kann er als Herr der Kassen auch halten. Das zahlt sich aus – jetzt.

Wie lange der Trend ein Genosse sein wird – so sagte man früher –, ist nicht ausgemacht. Es geht rauf und runter, wie man allen Beteiligten sieht, Person wie Partei. Der Trend hängt auch davon ab, wer von jetzt an die wenigsten Fehler macht. Oder einen wirklich eingängigen, für die Mehrheit verständlichen Plan für Deutschland vorlegt, der es in sich hat. Wohlgemerkt: nicht auf hundert oder mehr Seiten.

Bald beginnt der Countdown bis zum 26. September. Ein solcher Plan kann noch Stimmungen drehen und Stimmen bringen. Das würden dann auch die nächsten Umfragen wiedergeben. Die Wahlkämpfenden haben die Wahl.

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