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Newsblog zur Sicherheitskonferenz: Die Sicherheitskonferenz der Ratlosen

Die 55. Sicherheitskonferenz in München ist zu Ende. Es gab bemerkenswerte Auftritte - aber letztlich auch blieb Ratlosigkeit. Der Newsblog zum Nachlesen.

Stand:


- In München ist die 55. Sicherheitskonferenz beendet worden, das wichtigste Treffen von Sicherheitsexperten weltweit. Auch rund 30 Staats- und Regierungschefs waren anwesend.

- Am Samstagvormittag hatte Kanzlerin Angela Merkel einen gefeierten Auftritt bei der Sicherheitskonferenz.

- Zum zeitlich versetzten Showdown kam es zwischen US-Vizepräsident Mike Pence und Yang Jiechi aus dem chinesischen Politbüro.

- Ein viel diskutiertes Thema bei der Konferenz war auch der Ausstieg der USA und Russlands aus dem INF-Abrüstungsvertrag.

- Der iranische Außenminister wetterte am Sonntag gegen die "pathologische Besessenheit" der USA auf Teheran.

Wolfgang Ischinger, Ex-Diplomat und Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, spricht am Podium der Sicherheitskonferenz.

© dpa/Andreas Gebert

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Johannes Laubmeier
Author Johannes Laubmeier
Und damit endet dann die 55. Münchner Sicherheitskonferenz.
 
Am Sonntagmittag, am Ende des dreitägigen Treffens, herrscht kaum weniger Ratlosigkeit als zu Beginn. „Wenn ich nach Hause komme, werde ich deprimiert sein“, sagt der libanesische Verteidigungsminister Elias Bou Saab in der letzten großen Diskussionsrunde. „Hier werden zwar alle Probleme besprochen, aber es wird nicht über Lösungen geredet.“ (mit dpa)

An dieser Stelle verabschieden wir uns von Ihnen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

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Johannes Laubmeier
Author Johannes Laubmeier

Lockere und direkte Abschlussworte vom Chef der Sicherheitskonferenz


Weit lockerer und direkter als die Panelmitglieder, die vor ihm kamen, verabschiedet sich Wolfgang Ischinger von den Konferenzteilnehmern. Es sei in diesem Jahr besonders darum gegangen, ob man Puzzleteile wieder zu einem großen Ganzen zusammenfügen könne. Besondere Erwähnung finden in seiner Abschlussrede die Präsidenten Serbiens und des Kosovo, dafür, dass sie bereit waren, eine Bühne zu teilen. 

Dann betont er, wie schon zu Beginn der Konferenz, die Wichtigkeit der EU.

Und freut sich zuallerletzt offiziell darüber, dass beim nächtlichen Kickerturnier Mitglieder von ICAN gewonnen hätten, der internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen. 
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Johannes Laubmeier
Author Johannes Laubmeier

Wo sind die Syrer auf dem Podium?


Die Fragerunde beginnt. Am wichtigsten, sei die Meinung der Syrerinnen und Syrer, betont die Moderatorin und gibt das Mikrofon an einen Mann aus Damaskus.

"Sind die Interessen der Syrerinnen und Syrer eine Priorität? Das wünsche ich mir, aber wenn ich mir das Podium anschaue, sehe ich keinen Syrer", kritisiert der Fragesteller.


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Johannes Laubmeier
Author Johannes Laubmeier
"Wir wollen ein geeintes Syrien", sagt der libanesische Verteidigungsminister. Man brauche einen politischen Dialog und daran sollte man auch die syrische Regierung beteiligen.

Die Moderatorin des Panels weist ihn darauf hin, dass es in Syrien längst nicht mehr nur um Syrien gehe – was man ja auch an der Zusammensetzung der Diskussionsrunde sehe.
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Johannes Laubmeier
Author Johannes Laubmeier

Das letzte Panel beschäftigt sich mit Syrien 


Das letzte Panel des Tages beginnt. Das Thema: "Der Konflikt in Syrien – Strategie oder Tragödie?" Auf der Bühne sitzen der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar, der libanesische Verteidigungsminister Elias Bou Saab und Ahmed Aboul-Gheit, der Generalsekretär der arabischen Liga. 
Außerdem dabei: Der russische Vize-Außenminister Sergey V. Vershinin und James Franklin Jeffrey, der Special Representative für Engagement in Syrian am US-amerikanischen Department of State.
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Christoph von Marschall
Author Christoph von Marschall

Die Rede des iranischen Außenministers folgt einem altbekannten Muster

Der Auftritt des iranischen Außenministers Mohammad Sharif folgt dem schon aus anderen Münchner Auftritt bekannten Muster: Europa von Amerika zu trennen. Und die Europäer aufzufordern, sich offen gegen umstrittene Politiken des US-Präsidenten Donald Trump zu stellen.


"Europa muss lernen, dass es nass wird, wenn es  in der Weltpolitik mitschwimmen will", lautete ein Kernsatz. In Sharifs Darstellung will Iran zum Frieden in der Region beitragen, wird aber von den USA seit 40 Jahren daran gehindert - seit der islamischen Revolution. Der Sturz des Schahs und die Einführung einer Islamischen Republik sei Folge des "Selbstbestimmungsrechts des iranischen Volkes".


Amerika habe dieses Selbstbestimmungsrecht nie akzeptiert und greife die Regierung in Teheran mit illegalen Methoden immer wieder an. Die USA "umzingeln uns mit Militärstützpunkten".


Die Aufkündigung des Atomabkommens sei nur ein weiterer Schritt auf diesem Weg. Und nun verlange US-Vizepräsident Mike Pence in einem "arroganten Auftritt" von den Europäern, sich der US-Politik anzuschließen, obwohl Europa am Abkommen festhalten wolle. 


Sharif benutzte harte Worte in der Beschreibung der USA: Sie seien "bösartig" und zeigten eine "rücksichtslose Obsession" gegenüber dem Iran. Er bewertete die US-Politik als "Abenteurertum".


Europa müsse jetzt in eine friedliche Entwicklung der Region investieren und sich den USA entgegenstellen, forderte Sharif. 

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Kai Portmann
Author Kai Portmann

Verkehrte Welt bei Irans Außenminister 

Verkehrte Welt: Der Irans Außenminister sieht nicht sein Land als Aggressor gegen Israel, sondern warf im Gegenteil dessen Premierminister vor, den Iran jüngst mit „Auslöschung“ bedroht zu haben. Das ist deshalb bemerkenswert, weil es seit Jahren genau die Formulierung der herrschenden Mullahs im Blick auf Israel ist. Jüngst erst wurde beim Jahrestag der Revolution die Drohung wiederholt, trotz anhaltender internationaler Kritik.  (cas)

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Johannes Laubmeier
Author Johannes Laubmeier
Jetzt tritt Mohammad Javad Sarif, der iranische Außenminister hinter das Rednerpult. Sein Vortrag wurde im Vorfeld mit Spannung erwartet.

Am Samstag waren massive Spannungen zwischen dem Iran und den USA zutage getreten: US-Vizepräsident Mike Pence warf der iranischen Regierung vor, einen neuen Holocaust zu planen, und rief die europäischen Verbündeten zum Rückzug aus dem Atomabkommen mit dem Iran auf. Sarif bezeichnete diese Vorwürfe im „Spiegel“ als lächerlich und kritisierte, niemand dürfe mit dem Holocaust Stimmung machen, „auch der US-Vizepräsident nicht“.

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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Katar warnt vor Polarisierung  


Im Nahen Osten ist die Stimmung unter den Regionalmächten angespannt. Unser Herausgeber Stephan-Andreas Casdorff hat dem Außenminister Katars zugehört:

Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani zeichnet ein düsteres Bild. Das Mitglied der Königsfamilie ist Vizepremier und Außenminister Katars, zum vierten Mal ist er Gast der Münchner Sicherheitskonferenz und erklärt vor den versammelten Experten den Nahen Osten für zunehmend polarisiert. Ob Jemen, Syrien, Libyen, die Palästinenserfrage – es gebe keine nationalen, aber auch keine regionalen oder internationalen Ansätze, weitere Spaltungen zu verhindern. Im Gegenteil, es komme jeden Tag zu neuen. Und zu Stellvertreterkonflikten. Die Rivalität mit Saudis–Arabien spielt der Scheich herunter, die Hinwendung zum Iran auch. Katar gehe keine anderen Bündnisse anstelle des Golfkooperationsrats ein. Die versprochenen Reformen in seinem Land vor der kommenden Fußball–Weltmeisterschaft sieht Außenminister Al–Thani auf einem guten Weg. Im Bereich des Arbeitsrecht sei bereits „viel erreicht“. Aller Kritik an den Zuständen zum Trotz reklamiert der Vizepremier für Katar im Hinblick auf Reformen eine Führungsrolle in der Region. Sie seien „stolz auf das Erreichte“. Es gehe Schritt für Schritt voran. Al–Thani behauptet, es gebe einen offenen Dialog mit Menschenrechtsorganisationen. Zum Abschluss lädt der Vizepremier und Außenminister alle ein, sich ein Bild zu machen. Die Experten quittieren seine Ausführungen mit gemäßigtem Beifall.

 

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Johannes Laubmeier
Author Johannes Laubmeier
Der dritte Tag hat begonnen. Die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten stehen heute im Zentrum. Mit Spannung wird insbesondere der Auftritt des iranischen Außenministers Mohammed Dschawad Sarif erwartet - und wie er auf Versuche der USA reagieren wird, neue Allianzen gegen das Land zu schmieden, wie vor wenigen Tagen auf einer Konferenz in Warschau. Wir halten Sie auch heute auf dem Laufenden.
(dpa)
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