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Zahlreiche Trecker stehen bei einer Protestaktion von Bauern auf der Straße des 17. Juni vor der Siegessäule.

© Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Trecker-Demo 2019 in Berlin: So verlief der große Protest der Bauern in der Hauptstadt

Tausende von Bauern demonstrieren gegen die Agrarpolitik. Die Umweltministerin muss sich anhören, wie sie „Schulze weg“ rufen. Die Trecker-Demo im Blog.

Mehrere Tausend Bauern demonstrieren in Berlin gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung. Die Veranstalter sprechen von 40.000 Teilnehmern – und die Polizei zählt 8600 Trecker, mit denen die Bauern das Zentrum der Hauptstadt lahmgelegt haben. Der Protest der Bauern richtet sich unter anderem gegen verschärfte Regeln zum Umweltschutz. Die Landwirte sehen sich in ihrer Existenz gefährdet. Bei einer Kundgebung am Mittag sprachen Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) und Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) zu den Bauern.

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Magdalena Thiele
Author Magdalena Thiele

Heftiger Protest gegen Schulze

Jetzt spricht Umweltministerin Svenja Schulze. Zur Begrüßung gibt es Schweigen. Die Umweltministerin versucht Verständnis zu schaffen für Insekten- und Trinkwasserschutz. "Ich möchte, dass die Landwirte Teil der Löung sind", sagt Schulze. 
Ein Bauer ergreift das Wort. Er komme aus einem Wasserschutzgebiet und da gebe es keine Probleme mit dem Grundwasser. "Wir Bauern stehen mit dem Rücken zur Wand", sagt er und bekommt tosenden Applaus. Es gibt "Schulze weg"-Sprechchöre.

Die Bauern wolle Respekt, sagt der Mann. Schulze gibt zurück, der Steuerzahler habe Respekt, jeder zahle im Schnitt 114 Euro für die EU-Agrarförderung. Es gibt Buhrufe und ein Pfeifkonzert. Die Stimmung ist aufgeheizt. Nach fünf Minuten ist Schulze weg. (Heike Jahberg)
Bild: Bernd von Jutrczenka/dpa 
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Anima Müller
Author Anima Müller

Fröhliches Hupen auf der Heimfahrt

„Es wird immer noch fröhlich gehupt" berichtet unsere Reporterin Annette Kögel. Passanten, die von der Demonstration nichts mitbekamen, hätten das Hupkonzert für die Geräuschkulisse eines Hochzeitskonvois gehalten. 
Die Traktor-Fahrer befinden sich auf der Heimfahrt, die Stresemannstraße in Richtung Mehringdamm haben sie nun wieder frei gemacht. An den Rückseiten ihrer Trecker hätten manche Fahrer Bayrische Flaggen angebracht, die im Wind wehen. Ob sie heute noch die ganzen 800 Kilometer nach Hause zurück fahren? Immerhin tragen die Fahrer mehrere Schichten Kleidung am Körper, so unsere Reporterin.
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Lukas Haas

Polizei: Bauernprotest weitgehend störungsfrei

Der Protest Tausender Bauern in Berlin gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung ist nach Angaben der Polizei weitestgehend störungsfrei verlaufen. Drei Verkehrsunfälle und einen Verstoß gegen das Waffengesetz registrierte die Berliner Polizei bis zum späten Dienstagnachmittag, sagte ein Sprecher. Demnach sei am Rande der Demonstration mit einer Schreckschusswaffe geschossen worden. Die Polizei zählte auch mehrere Falschparker: Sie hatten ihre Traktoren auf Grünstreifen abgestellt. Mit einer abschließenden Bilanz sei am Dienstag nicht mehr zu rechnen. (dpa)
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Lukas Haas

Verkehr im gesamten Stadtgebiet „zähflüssig"

Die Trecker befinden sich aktuell auf der Heimfahrt. Vor Kurzem, sagt ein Mitarbeiter der Verkehrsinformationszentrale Berlin dem Tagesspiegel, hätten die letzten Trecker die Heerstraße verlassen. Derzeit führen sie durch den Tiergartentunnel, dabei komme es zu Staus. In Richtung Süden ist der Tunnel gesperrt. „Der Verkehr ist im ganzen Stadtgebiet zähflüssig", sagt der Sprecher. Um 15 Uhr traten die Bauern die Heimreise an, seitdem sind sie mit etwa 20 km/h unterwegs. „Wer nicht unbedingt Auto fahren muss, sollte es bleiben lassen", so der Sprecher.
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Lukas Haas

Erste Trecker-Konvois verlassen die Stadt

Unter lautem Hupen und mit Trillerpfeifen haben sich in Berlin die ersten Bauern-Protestler mit ihren Traktoren auf den Rückweg gemacht. Die Polizei wollte die Traktoren am Dienstagnachmittag in Konvois über sechs Routen aus der Stadt herausführen, wie ein Sprecher der Polizei Brandenburg sagte. Die Polizei sprach von einer immensen Herausforderung: 8600 Traktoren waren laut Polizei nach Berlin gerollt. Teilweise bildeten sich Konvois von bis zu zehn Kilometer länge. Um die Bauern auf der Landstraße zu behalten, kontrollierte die Polizei die Auffahrten. Laut dem Sprecher waren über den Tag 500 Polizisten im Einsatz.

Bauern aus ganz Deutschland hatten in Berlin ihrem Ärger über die Agrarpolitik der Bundesregierung Luft gemacht. Die Veranstalter sprachen am Nachmittag von 40 000 Demonstranten. (dpa)
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Vivien Krüger
Author Vivien Krüger

Erhebliche Verkehrsbehinderungen und temporäre Straßensperrungen am Abend

Die Polizei rechnet bei der Abfahrt der Traktoren mit erheblichen Verkehrsbehinderungen. Abschluss der Demonstration sei voraussichtlich 20 Uhr – bis dahin sei die Kundgebung angemeldet.

Da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer danach nicht mehr unter dem Versammlungsrechtsschutz stünden, würden die Traktoren dann zügig von der Polizei aus der Stadt heraus geleitet werden.

Dabei kann es laut Polizei zu temporären Straßensperrungen kommen. Vorgesehen ist, dass die Landwirte die Anfahrtsrouten auch als Abfahrtswege nutzen.

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Vivien Krüger
Author Vivien Krüger

Polizei geht von 6800 Traktoren aus

Bei der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor schätzte die Polizei eine Teilnehmendenzahl im mittleren vierstelligen Bereich. Durch die hohe Fluktuation sei eine genauere Schätzung nicht möglich, so ein Polizeisprecher.

Die Traktorenzahl beliefe sich nach der letzten Zählung auf 8600.

Bild: Monika Skolimowska/dpa
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Vivien Krüger
Author Vivien Krüger

Buhrufe gegen Julia Klöckner

Schwerer Stand für Agrarministerin Julia Klöckner: Kein Applaus zur Begrüßung, dafür viele Buhrufe. Klöckner mahnt die Landwirte, sich den neuen gesellschaftlichen Anforderungen zu stellen. Sie verspricht, die Landwirte vor zu hohen Anforderungen an den Insektenschutz zu beschützen. Enteignungen für Schutzgebiete werde es nicht geben. Viele Bauern sind unzufrieden mit der Rede, "sie hat nichts verstanden" , sagt Bauer Stolle.
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Vivien Krüger
Author Vivien Krüger

6000 Meter - Trecker-Zug bildet „längsten Parkplatz Deutschlands“ 

Der Traktoren-Zug der protestierenden Bauern hat in Berlin eine Länge von rund 6000 Metern erreicht. Bis zu fünf Maschinen nebeneinander parkten zwischen Brandenburger Tor und Wundtstraße auf dem Kaiserdamm, wie ein Sprecher der Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) am Mittag berichtete.
Auf Twitter sprach die VIZ scherzhaft vom „längsten Parkplatz Deutschlands“. Aufgrund der Demo kam es zu massiven Verkehrseinschränkungen in ganz Berlin. Vor allem im Westteil ging streckenweise gar nichts mehr. Auch Busse und Straßenbahnen waren betroffen. (dpa)
Bild: Monika Skolimowska/dpa
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