
© AFP
Newsblog USA: Trump: "Russland wohl hinter Hacker-Angriffen im Wahlkampf"
Bei einer Pressekonferenz verkündet Donald Trump, wie es mit seinem Firmenimperium weitergehen soll und überrascht mit Äußerungen zu Russland. Ein Newsblog zum Nachlesen.
Stand:
Donald Trump hat seine erste Pressekonferenz als "President elect" gegeben. Die Nachricht über ein mögliches russisches Dossier zu Trump, das den künftigen US-Präsidenten erpressbar machen könnte, dominierte indes die Nachrichten in den USA und auch den Termin selbst.
Newsblog zum Nachlesen

Neue Visitenkarten?

Trumps Söhne und russische Hackerangriffe
Rund eine Stunde hat die Pressekonferenz Donald Trumps kurz vor seinem Amtsantritt Ende kommender Woche gedauert. Aus der Sicht der Organisatoren war offenbar der wichtigste Punkt, dass die beiden ältesten Söhne des künftigen US-Präsidenten die Verantwortung für das Trump-Firmenimperium übernehmen werden. Aus der Sicht Trumps sind damit alle möglichen Interessenkonflikte aus dem Weg geräumt.
Aus Sicht vieler Kommentatoren direkt im Anschluss an den Auftritt ist allerdings ein anderes Thema mindestens ebenso bemerkenswert: Im Verlauf des Wahlkampfes und auch nach der Wahl hatte Trump die Geheimdienstinformationen über russische Hackerangriffe auf das Democratic National Committee immer wieder in Frage gestellt und lächerlich gemacht. Am Mittwoch indes bekräftig er mehrmals, dass Russland hinter den Hackerangriffen steckt. Nur einmal relativiert er auf Nachfrage "vielleicht war es ja auch jemand anderes"."You're fired"
Warum sagt Trump erst jetzt, dass Russland hinter den Hacker-Angriffen steckt?
Trump hat jetzt mehrfach im Verlauf der Pressekonferenz gesagt, dass er davon ausgeht, dass Russland das DNC im Sommer gehackt hat. Auf die Frage, warum er die Veröffentlichungen darüber in der Vergangenheit kritisiert und lächerlich gemacht hat, sagt er: "Weil man Geheimdienstinformationen nicht öffentlich machen soll."
Und wie reagiert er jetzt gegenüber Russland, die nächste Frage:
"Putin hätte das nicht tun sollen. Und er wird das auch künftig nicht mehr machen. Leute reagieren anders, wenn andere Leute das Land führen. Russland wird viel größeren Respekt für uns haben, wenn ich das Land führe." Mit China, sagt Trump, sei das übrigens genau das selbe. Auch Japan und Mexiko "werden die USA viel mehr respektieren":
Keine große Liebe zu Reportern
Donald Trump bezeichnet Buzzfeed als einen "Müllhaufen" dafür, dass sie die Nachricht über das angebliche russische Trump-Dossier veröffentlicht haben. Ein Reporter von CNN würde daraufhin gerne eine Frage stellen. Trump erklärt: "Mit euch rede ich nicht. Ihr seid Fake-News." Als sich ein BBC-Reporter zu Wort meldet, sagt er: "BBC, oh, eine weitere Schönheit." Es ist davon auszugehen, dass das Verhältnis von Donald Trump zu den Medien sich seit seinem Wahlkampf nicht verbessert hat.
"Wir werden eine Mauer bauen"
Die Mauer zu Mexiko ist auch auf der Pressekonferenz ein Thema. Man werde eine Mauer bauen und zwar ganz bald, sagt Trump. Und Mexiko werde dafür bezahlen. Und dann schiebt der künftige US-Präsident eine Lobeshymne über Mexikaner und mexikanische Politiker ein, die er "unglaublich gern" habe. Spätestens für 2018 kündigt er auch einen "Deal" mit Mexiko an, in dessen Zusammenhang dann Mexiko die Mauer, die gleich gebaut werden soll, dann finaziere. Mexiko werde die Kosten entweder mit einer Steuer oder einer direkten Zahlung übernehmen.
"Obamacare ist ein komplettes Desaster"
Obamacare, die Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama, werde sowohl reformiert als auch ersetzt, kündigt Donald Trump an. Sein Minister werde da "sofort loslegen", wenn er im Amt bestätigt sei. Und wieder nennt Trump den Name seines künftigen Ministers nicht.
Was er bei Obamacare allerdings anders machen will, sagt er auch nicht.Trump zu künftigem Kabinett
Die Pressekonferenz der Anwältin.
"Conflict of interest"
Trumps Anwältin spricht zur Trump-Organisation - die an Söhne übergeben wird
Donald Trump hat die Pressekonferenz vorübergehend beendet und das Wort an Sheri Dillon übergeben. Seine Anwältin erklärt jetzt, wie es funktionieren wird, dass die zwei ältesten Trump Söhne, Eric und Donald jr, die Trump-Organisation künftig leiten können.
Trump lässt aber auch feststellen, dass es rechtlich in seinem Fall keine Interessenkonflikt gebe, sondern dass er eigentlich sehr wohl im Recht wäre, seine Geschäfte weiterzuführen. Dennoch sollen seine beiden Söhne über die Organisation "ganz und gar" die Kontrolle haben. Seine Tochter Ivanka dagegen werde keinerlei Verbindungen zur Trump-Organisation haben.
"Ich kann meine Steuererklärung nicht veröffentlichen"
Die Steuererklärung ist eine weitere Frage, die aufkommt. Trump betont noch einmal, dass er überhaupt gar keine "Deals" und überhaupt keine Geschäftsbeziehungen in und mit Russland habe. Und auf die erneute Nachfrage, was denn nun mit seiner Steuererklärung sei, sagt er: "Ich kann sie nicht veröffentlichen. Sie werden noch überprüft." Das war auch die Standardantwort im Wahlkampf.
"Wenn Putin mich mag, dann ist das ein Vorteil"
Erwartungsgemäß sind die Beziehungen zu Russland das dominierende Thema der Pressekonferenz. "Wenn Putin Donald Trump mag - guess what, folks, das ist ein Vor- und kein Nachteil", sagt Trump.
"Wenn Russland etwas hätte, würden sie es veröffentlichen"
Die besseren Beziehungen zu Russland sind auch eine Frage - und möglicherweise gefährdet durch diese Veröffentlichungen? Fragt ein Reporter.
Donald Trump verweist auf die russische Erklärung und sagt: "Ich glaube, wenn Russland etwas hätte, dann hätten sie es doch schon längst veröffentlicht."
Trump versucht immer wieder die Diskussion auf Hillary Clinton zu lenken. Und dann sagt er auf die Frage eines Reporters, dass es Russland war, das die Emails der Demokraten gehackt habe.- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: