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„Steuerfahndung“ steht auf der Weste eines Beamten (Symbolbild).

© IMAGO/Harry Haertel

Mehr als ein Terabyte Daten: NRW erwirbt Datensatz zu Steuersündern

Steuerfahnder in NRW werten einen riesigen Datensatz aus. Die Spur soll von Hongkong über Mauritius bis in die Karibik führen. Auch Personen aus anderen Bundesländern sollen darin auftauchen.

Stand:

Das Land NRW hat über einen Informanten einen Datenträger zu Beteiligungen auch von Deutschen in Offshore-Steueroasen angekauft. Laut dem Düsseldorfer Finanzministerium geht es um Steuerhinterziehung „im großen Stil“ durch die Gründung von Auslandsgesellschaften. Wie viel das Land NRW dem Informanten bezahlt hat, wurde nicht bekannt.

Das Ministerium informierte die Bundesregierung und die anderen Bundesländer über den Datenankauf, denn es gebe Fälle aus ganz Deutschland, aber auch aus dem Ausland. Der Datensatz ist demnach mehr als ein Terabyte groß. Zur Höhe der in Übersee-Gesellschaften geflossenen Gelder gab es zunächst noch keine Erkenntnisse.

Das nordrhein-westfälische Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität hatte laut dem Ministerium von einem Hinweisgeber den Datenträger angekauft, der Kundeninformationen von Dienstleistern mit Geschäftssitzen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Cayman Islands, in Hongkong, Mauritius, Panama, Singapur und Zypern enthalte.

Zuletzt hatte eine Taskforce des Landesamtes zur Bekämpfung der Finanzkriminalität für Schlagzeilen gesorgt, die sich speziell um sogenannte Influencer kümmert. Von denen stehen viele unter Verdacht, nicht alle Einnahmen ordnungsgemäß versteuert zu haben.

Nun kümmern sich die Steuerfahnder um die Offshore-Daten. NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU) sagte der dpa, der Datensatz könne „Aufschluss über die trickreiche Masche der Verschiebung von Vermögen in Übersee-Steueroasen geben“. (dpa)

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