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Auf dem Mannheimer Marktplatz wird an den  durch einen Messerangriff getöteten Polizisten erinnert.

© dpa/Bernd Weißbrod

Messerangriff in Mannheim: Ermittler finden wohl „islamistische Motivationsnachricht“ auf dem Handy des Täters

Der nach Deutschland geflohene Afghane Sulaiman A. hatte einen bekannten Islamkritiker mit einem Messer angegriffen. Immer mehr Indizien deuten auf eine dschihadistische Tat hin.

Stand:

Nach der tödlichen Attacke von Mannheim haben Ermittler eine Botschaft auf dem Handy des Täters Sulaiman A. gefunden, die ihren Angaben nach eine „islamistische Motivationsnachricht“ sein könnte. Wie der „Spiegel“ berichtet, haben Techniker des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg eine Audionachricht aus einem Telegram-Chat rekonstruieren können, die eigentlich gelöscht schien.

Zum Inhalt sowie dem Empfänger der Nachricht machten die Ermittler zunächst keine weitere Aussage. Die Nachricht soll allerdings unmittelbar vor der Messer-Attacke verschickt worden sein.

A. hat in der vergangenen Woche auf dem Marktplatz in Mannheim einen Wahlkampfstand der „Bürgerbewegung Pax Europa“ angegriffen und dabei auf mehrere Menschen, darunter den prominenten Islamkritiker Michael Stürzenberger, mit einem Messer eingestochen. Während die zuerst Angegriffenen verletzt überlebten, tötete A. einen eingreifenden Polizisten durch Stiche in Kopf und Nacken.

Der Generalbundesanwalt hat den Fall übernommen und geht von einem islamistischen Motiv aus. Zuletzt hatten Berichte über einen möglichen YouTube-Account von A., auf dem dschihadistische Propaganda der Taliban geteilt worden sein soll, diese Annahme gestützt.

Der Täter kam 2013 als unbegleiteter Minderjähriger nach Deutschland und wurde nicht abgeschoben, obwohl sein Asylantrag abgelehnt wurde. Minderjährige dürfen nicht aus Deutschland abgeschoben werden. Jahre später hat er eine Aufenthaltserlaubnis erhalten, nachdem er mit einer deutschen Frau zwei Kinder bekommen hatte. Weder der Polizei noch dem Verfassungsschutz war er als Extremist bekannt. Auch strafrechtlich war er vor dem Angriff nie aufgefallen. (Trf)

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