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Eine Maschine der russischen Fluggesellschaft Aeroflot.

© Foto: REUTERS/Maxim Shemetov/File Photo

Update

Nach Putins Ankündigung zur Teilmobilmachung : Mehrere Direktflüge aus Moskau ausverkauft

Russen im wehrpflichtigen Alter müssen sich nach dem Befehl zur Teilmobilmachung laut Gesetz an ihrem Wohnort aufhalten. Internet-Daten zufolge wächst allerdings die Nachfrage nach One-Way-Flügen.

Stand:

Nach der Ankündigung einer Teilmobilmachung in Russland wächst dort Internet-Daten zufolge rasant die Nachfrage nach One-Way-Flügen.

Statistiken von Google Trends zeigen einen sprunghaften Anstieg der Suchanfragen nach Aviasales, der beliebtesten russischen Website für den Kauf von Flügen. 

Laut der in Russland beliebten Buchungsseite Aviasales waren alle Direktflüge in die nächstgelegenen ehemaligen Sowjetrepubliken Armenien, Georgien, Aserbaidschan und Kasachstan am Mittwoch ausgebucht. Einige Strecken mit Zwischenstopps, darunter die von Moskau nach Tiflis, waren ebenfalls nicht verfügbar. 

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Die billigsten Flüge von der Hauptstadt nach Dubai kosteten mehr als 300.000 Rubel (umgerechnet knapp 5000 Euro) - etwa das Fünffache des durchschnittlichen russischen Monatslohns.

Turkish Airlines teilte mit, dass es erst am Samstag wieder Plätze für Istanbul gebe, eines der wichtigsten Drehkreuze für Flüge aus und nach Russland. Der nächste AirSerbia-Flug nach Belgrad war nach Angaben der serbischen Fluglinie erst wieder am Montag verfügbar.

Selbst Inlandsflüge in Grenzstädte waren äußerst begehrt: Flugtickets von Moskau in die Stadt Wladikawkas an der Grenze zu Georgien etwa kosteten am Mittwoch über 750 Dollar - mehr als das Zehnfache des üblichen Preises.

Begriffe wie „Tickets“ und „Flugzeug“ werden häufiger gesucht

Laut dem Online-Dienst Google Trends wurden die Suchbegriffe „Tickets“ und „Flugzeug“ seit dem frühen Morgen in Russland doppelt so häufig im Internet eingegeben wie sonst üblich. Die Suchanfrage „Russland verlassen“ war hundert Mal häufiger als an normalen Tagen. Spitzenreiter bei den Standorten der Suchen war demnach die Grenzstadt Belgorod und ihre Umgebung, die immer wieder vom Nordosten der Ukraine aus beschossen wird.

Russen im wehrpflichtigen Alter müssen sich nach dem Befehl zur Teilmobilmachung laut Gesetz an ihrem Wohnort aufhalten. „Bürgern, die (als Reservisten) im Militärregister erfasst sind, ist ab dem Moment der Mobilisierung das Verlassen des Wohnorts ohne Genehmigung der Militärkommissariate und der für Reserven zuständigen Exekutivorgane verboten“, heißt es in dem seit Mittwoch wieder aktuellen Gesetz „Über die Mobilmachung in Russland“.

Laut dem Leiter des Verteidigungsausschusses in der Duma, Andrej Kartapolow, betrifft die Einschränkung der Reisefreiheit vor allem Auslandsurlaube. „Sie können weiter ruhig auf Dienstreise nach Krasnodar oder Omsk fahren, aber ich würde Ihnen nicht raten, in türkische Kurorte zu fahren - erholen Sie sich lieber in den Badeorten der Krim und des Gebiets Krasnodar“, sagte der Abgeordnete am Mittwoch. Flugbuchungen etwa in die Türkei waren am Mittwoch auf einschlägigen Portalen im Internet nicht mehr möglich.

Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin vor dem Hintergrund des sich hinziehenden Angriffskriegs gegen die Ukraine die Teilmobilmachung in Russland ausgerufen. 300.000 Reservisten sollen nun in die russische Armee eingezogen werden. Die Verantwortung für die Organisation der Einberufung liegt bei den regionalen Gouverneuren und den einzelnen Kreiswehrersatzämtern vor Ort. (Reuters/AFP/dpa)

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