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Politik: Nahost: Symbol der Autonomie

Mit der Schließung des Orienthauses hat die israelische Regierung in den Augen der arabischen Welt eine "rote Linie" übertreten. So wie das Heiligtum Haram al-Sharif den religiösen Anspruch der Moslems auf Ost-Jerusalem symbolisiert, steht das bis zu seinem Tode Ende Mai von Faisal Husseini geleitete Orienthaus für den politischen Anspruch der Palästinenser auf Ost-Jerusalem.

Mit der Schließung des Orienthauses hat die israelische Regierung in den Augen der arabischen Welt eine "rote Linie" übertreten. So wie das Heiligtum Haram al-Sharif den religiösen Anspruch der Moslems auf Ost-Jerusalem symbolisiert, steht das bis zu seinem Tode Ende Mai von Faisal Husseini geleitete Orienthaus für den politischen Anspruch der Palästinenser auf Ost-Jerusalem. Formal wird das 1897 errichtete Gebäude, das der berühmten Husseini-Familie gehört, von einem privaten Verein genutzt. Israel wirft den Palästinensern vor, das Gebäude als Vertretung der Autonomiebehörde zu nutzen. Diese darf in Ost-Jerusalem keine Einrichtungen unterhalten. Die Palästinenser dagegen berufen sich auf das Osloer Abkommen, in dem alle palästinensischen Institutionen, die bereits zuvor in Jerusalem existierten, geschützt werden. Den Israelis war es immer ein Dorn im Auge, dass Faisal Husseini dort westliche Diplomaten und Politiker empfing. Damit werde der israelische Souveränitätsanspruch auf die gesamte Stadt unterwandert. Dieser wird allerdings völkerrechtlich nicht anerkannt.

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