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Kulturstaatsminister Weimer: „Zu oft verwechseln wir Gratismut mit Heldentum und Zivilcourage mit Lautstärke.“

© Hannes P. Albert/dpa

Jahrestag zum Attentatsversuch auf Hitler: Kulturstaatsminister Weimer würdigt am 20. Juli stilles Heldentum

Am 20. Juli stehen die unmittelbar Beteiligten des Attentats auf Hitler im Mittelpunkt. Der Kulturstaatsminister würdigt auch die Rolle der Angehörigen der Widerstandskämpfer.

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Zum Jahrestag des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 hat Kulturstaatsminister Wolfram Weimer die Rolle der Angehörigen der Widerstandskämpfer gewürdigt und stille Zivilcourage in den Fokus gerückt.

„Wer über Widerstand spricht, darf nicht nur von den Attentätern reden. Auch ihre Familien bewiesen Mut – und zahlten oft einen hohen Preis“, schreibt er in einer Erklärung zum 81. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler. 

„Verwandte, die zwischen Aktenbergen Briefe versteckten. Ehefrauen, die in Gefängnissen ausharrten. Mütter, die Verhöre über sich ergehen ließen, immer in Angst, was man ihren Kindern antun würde.“ Von einem „Flüstern gegen das Getöse des Totalitären“ schreibt Weimer. „Zu leise für Denkmäler, aber laut genug, um unsere Vorstellung von Freiheit bis heute zu prägen.“

Reichsmarschall Hermann Göring (helle Uniform) und der Chef der „Kanzlei des Führers“, Martin Bormann (l.), begutachten die Zerstörung in der Karten-Baracke, wo Stauffenberg am 20. Juli 1944 eine Sprengladung zündete.

© picture alliance / dpa/Hoffmann

Mit Blick auf die Gegenwart warnt er vor einem Missverständnis: „Zu oft verwechseln wir Gratismut mit Heldentum und Zivilcourage mit Lautstärke.“ Doch Haltung gedeihe auch im Verborgenen. „Wenn Menschen hinschauen, wo andere wegsehen. Wenn sie sich entscheiden, ihre Werte zu verteidigen, auch wenn es unbequem wird.“

Was passierte am 20. Juli 1944?

Am 20. Juli 1944 hatten Wehrmachtsoffiziere um Claus Schenk Graf von Stauffenberg vergeblich versucht, Hitler mit einer Bombe zu töten, die nationalsozialistische Herrschaft zu stürzen und den Zweiten Weltkrieg zu beenden. Nach dem Scheitern wurden etwa 200 Beteiligte getötet oder in den Suizid getrieben.

Am Nationalen Gedenktag aus Anlass des Jahrestags ist in Berlin eine Feierstunde in der einstigen Hinrichtungsstätte Plötzensee geplant. Vertreter von Bundesregierung, Bundestag, Bundesrat, Verfassungsgericht und dem Land Berlin legen dort Kränze nieder. (dpa)

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