
© dpa/Katharina Kausche
Neue Umfrageergebnisse: 75 Prozent unzufrieden mit der Bundesregierung – AfD erreicht Höchstwert
Desaströse Umfragewerte für die schwarz-rote Koalition von Merz: Die Zufriedenheit der Deutschen mit ihrer Regierung sinkt deutlich. Größer geworden ist dagegen der Zuspruch für die AfD.
Stand:
Über zwei Drittel der Deutschen sind angesichts des Streits über die Wahl eines Verfassungsrichters, Kürzungen von sozialen Leistungen oder Eingrenzung der Migration unzufrieden mit der Bundesregierung und der Schwarz-Roten Koalition.
Nach dem am Mittwoch veröffentlichten Deutschlandtrend der ARD sind 75 Prozent der Befragten weniger bis gar nicht zufrieden mit der Arbeit von Bundeskanzler Friedrich Merz und seines Kabinetts. Die Zahl der Zufriedenen sank im Vergleich zum Vormonat um sieben Prozentpunkte auf 22 Prozent.
Auch der Umgang der Regierungsparteien untereinander stößt den meisten übel auf. Nach der Erhebung von infratest dimap sind 77 Prozent weniger oder gar nicht zufrieden damit, wie CDU/CSU und SPD miteinander umgehen. Nur 18 Prozent äußern sich in dieser Frage zufrieden oder sehr zufrieden.
Mit Abstand am unbeliebtesten ist Jens Spahn
Mit der Arbeit von Merz (CDU) sind 33 Prozent zufrieden, 62 Prozent sind unzufrieden. Nicht viel anders sieht es bei Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) aus. 31 Prozent der Bürger zeigen sich mit seiner Arbeit zufrieden, 48 Prozent sind unzufrieden.
Am besten schneidet Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ab (60 Prozent zufrieden, 27 Prozent unzufrieden), vor Außenminister Johann Wadephul (35 Prozent zufrieden, 29 unzufrieden).
Mit Abstand am unbeliebtesten ist CDU-Fraktionschef Jens Spahn. Mit seiner Arbeit sind 78 Prozent der Befragten unzufrieden, nur 12 Prozent bewerten ihn positiv.
Bei der Sonntagsfrage nach der Abstimmung bei einer Bundestagswahl kommen CDU/CSU unverändert zum Vormonat auf 27 Prozent. Die SPD legt einen Punkt zu auf 14 Prozent. Auch die AfD wächst um einen Punkt auf 25 Prozent und erreicht damit ihren bisherigen Höchstwert. Die Grünen geben einen Punkt ab auf elf Prozent. Die Linke verharrt bei zehn Prozent. Alle anderen Parteien scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde. Für die Erhebung wurden 1342 Wahlberechtigte von Montag bis Dienstag befragt.
Umfrage: Was fordert die Mehrheit der Deutschen?
Eine große Mehrheit der Deutschen ist derweil auch für härtere Sanktionen beim Bürgergeld: 86 Prozent der Befragten gaben an, dass Sanktionen beim Bürgergeld ein Schritt in die richtige Richtung sind, etwa bei abgelehnten Job-Angeboten oder versäumten Terminen. Lediglich elf Prozent sind demnach der gegenteiligen Meinung.

© dpa/Arne Dedert
Ganz anders sieht es bei der Frage nach einer Rentenreform aus. Eine generelle Erhöhung des Renteneintrittsalters etwa auf 70 Jahre stößt auf breite Ablehnung: Lediglich gut einer von zehn Befragten (13 Prozent) ist der Ansicht, dass eine solche Maßnahme in die richtige Richtung geht, acht von zehn (84 Prozent) sind gegenteiliger Ansicht.
Eine Anhebung der Steuern auf hohe Einkommen halten 65 Prozent für richtig – darunter auch 66 Prozent der Anhänger der Union. Gespalten ist die Meinung bei der Frage nach einer Erhöhung der Erbschaftsteuer: Dies fänden 51 Prozent richtig.
Die größte Kompetenz wird CDU/CSU in den Politikfeldern Wirtschaft (37 Prozent), Außen- und Verteidigungspolitik (37 Prozent) sowie der Steuer- und Finanzpolitik zugeschrieben (25 Prozent).
Die SPD liegt bei Altersversorgung (22 Prozent) und soziale Gerechtigkeit (27 Prozent) vorne. Der AfD wird erstmals in der Asyl- und Flüchtlingspolitik mehr als allen anderen Parteien Kompetenz zugeschrieben (26 Prozent). (epd)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: