„Nicht im nationalen Interesse“: Einflussreiche Iraner kritisieren Drohnen-Lieferung nach Russland

Im Iran werden stimmen laut, die sich kritisch gegen die Entscheidung, Russland mit Drohnen zu beliefern, richten. Mehrere einflussreiche Personen haben sich bereits öffentlich dagegen ausgesprochen, wie der „Guardian“ berichtet.

Insbesondere der Herausgeber der iranischen Zeitung „Jomhouri Eslami“, Masih Mohajeri, erklärte, der Iran solle Russland offiziell raten, sich an das Völkerrecht zu halten und Russland den Einsatz iranischer Drohnen verbieten, wenn diese vor Beginn des Krieges geliefert wurden. Die iranische Presse hat darüber berichtet.

Mohajeri konfrontierte auch an den iranischen Außenminister Hossein Amirabdollakhian mit der Frage, warum Russland der Einsatz iranischer Drohnen nicht sofort untersagt wurde und warum es keine Bemühungen gibt, zwischen der Ukraine und Russland zu vermitteln.

Sie sollten nicht alles auf die russische Karte setzen.

Masih Mohajeri, Herausgeber „Jomhouri Eslami“

Der Journalist betonte, dass der Iran eine Vermittlerrolle einnehmen könne, ohne seine Beziehungen zu Russland zu beschädigen. An den Außenminister gerichtet schrieb er: „Sie sollten nicht alles auf die russische Karte setzen.“

Der ehemalige iranische Botschafter in Russland, Nematolla Izadi, behauptete derweilen, dass es keine angemessene Kommunikation zwischen dem Außenministerium und dem Militär gegeben habe, weshalb das Außenministerium nichts von der Lieferung der Drohnen gewusst habe. 

Seiner Meinung nach hielten die iranischen Behörden den Verkauf der Drohnen für lukrativ. Ihre Verwendung sei aber, wie er sagt, nicht im nationalen Interesse des Irans.

Zuvor hatte der offizielle Vertreter des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanaani, die Lieferung von Militärdrohnen an die russische Armee öffentlich dementiert. Und das, obwohl das ukrainische Militär bereits Dutzende solcher Drohnen abgeschossen hat. (Tsp)