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Alexander Van der Bellen, Bundespräsident von Österreich, hält eine Ansprache.

© dpa/Herbert Pfarrhofer

FPÖ kündigt Gegenkandidaten an: Österreichs Bundespräsident Van der Bellen kandidiert für zweite Amtszeit

Der ehemalige Grünen-Chef kündigt mit einem Video seine Kandidatur offiziell an. Die ÖVP und die SPÖ wollen den Staatschef unterstützen.

Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen strebt eine zweite Amtszeit an. "Ich möchte, wenn Sie einverstanden sind, das Meinige dazu beitragen, dass die nächsten Jahre gut werden für uns alle", erklärte er in einem am Sonntag in Online-Netzwerken veröffentlichten Video und gab damit seine Kandidatur offiziell bekannt. Der 78-Jährige war Ende 2016 in das höchste österreichische Staatsamt gewählt worden.

Mit Van der Bellens erneuter Kandidatur war bereits gerechnet worden. Der Bundespräsident kann in Österreich einmal wiedergewählt werden.

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Das Amt des Bundespräsidenten sei "eine spannende Aufgabe", betonte der frühere Grünen-Chef in dem Video. Es werde in den kommenden Jahren eine große Aufgabe, den Frieden, den sozialen Zusammenhalt und die Natur zu bewahren, betonte er.

Seine erste Amtszeit war geprägt von politischen Erdbeben - langweilig wurde es für Van der Bellen nicht. Erst erschütterte die Ibiza-Affäre um Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache von der Rechtsaußen-Partei FPÖ die Alpenrepublik, dann stürzte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) über eine Korruptionsaffäre.

ÖVP und SPÖ wollen Staatschef unterstützen

Die konservative ÖVP und sozialdemokratische SPÖ sowie die liberalen Neos haben bereits angekündigt, Van der Bellen zu unterstützen. "Er hat sein Amt unabhängig, verantwortungsvoll und besonnen ausgeführt", sagte die SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Die Neos erklärten, in den kommenden sechs Jahren werde es auch an Van der Bellen als Staatsoberhaupt liegen, in Österreich "den Rechtsstaat zu stärken und die Korruption im politischen System endlich zu beenden"

Die rechtspopulistische FPÖ will hingegen einen Gegenkandidaten ins Rennen schicken. 2016 scheiterte ihr Kandidat Norbert Hofer gegen Van der Bellen in der Stichwahl. "Mit Alexander Van der Bellen tritt der Kandidat des gescheiterten Systems erneut zur Bundespräsidentenwahl an", begründete Partei-Chef Herbert Kickl den Schritt.

Bei der letzten Wahl gab es Befürchtungen, dass mit Hofer erstmals ein Rechtspopulist Staatschef eines EU-Landes wird. Doch der renommierte Ökonom und frühere Hochschulprofessor Van der Bellen hielt unbeirrt an seiner Vision einer weltoffenen, multikulturellen Gesellschaft fest - und siegte damit am Ende klar.

Als Grünen-Chef etablierte Van der Bellen die Partei als viertstärkste Kraft des Landes in den 2010er Jahren. Um das Präsidentenamt kämpfte er allerdings als unabhängiger Kandidat. (AFP)

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