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Israel: Plant Israel einen Angriff auf Iran?

Israel bereitet einem britischen Pressebericht zufolge einen möglichen Luftangriff auf iranische Atomanlagen vor. Die israelische Regierung dementierte diese Aussage.

London/Jerusalem - Die israelische Regierung habe bei der US-Regierung angefragt, ob israelische Jets im Falle einer Entscheidung für einen solchen Angriff den irakischen Luftraum überfliegen dürften, berichtete "The Daily Telegraph" in seiner Samstagausgabe. Eine solche Anfrage habe es nicht gegeben, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Efraim Sneh in Jerusalem.

Die Zeitung "The Daily Telegraph" berief sich auf einen hochrangigen, nicht namentlich genannten Mitarbeiter des israelischen Verteidigungsministeriums. "Eine der letzten Fragen, die wir klären müssen, ist, wie wir eigentlich zu den Zielen im Iran gelangen. Der einzige Weg ist, durch den von der USA kontrollierten Luftraum im Irak zu fliegen", sagte der Offizier, der dem Bericht zufolge an den militärischen Planungen beteiligt ist. Es sei wichtig, die Frage eines Luftkorridors zu klären, ansonsten "könnten wir eine Situation haben, wo amerikanische und israelische Jagdflugzeuge aufeinander zu schießen beginnen", zitierte "The Daily Telegraph" weiter.

"Kein israelischen Alleingang"

Die USA und Israel verdächtigen Teheran, mit seinem Atomprogramm unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung militärische Ziele zu verfolgen. Beide Länder haben einen Angriff auf den Iran bisher nicht ausgeschlossen. Offiziell betont Israel, dass die Lösung des Atomstreits mit dem Iran durch Verhandlungen auf internationaler Ebene und nicht durch einen israelischen Alleingang gelöst werden müsse. Es sei offenkundig, dass der Zeitungsbericht falsch sei, sagte Vize-Minister Sneh. 1981 hatte Israel den Irak verdächtigt, Atomwaffen zu bauen. Israelische Kampfflieger zerstörten deshalb die irakische Atomanlage in Osirak.

Ein am Donnerstag von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) veröffentlichter Bericht kommt zu dem Schluss, dass Iran trotz zahlreicher Appelle seine umstrittene Urananreicherung ausgeweitet hat und damit eine Resolution des UN-Sicherheitsrates missachtet. US-Vizepräsident Dick Cheney bekräftigte am Samstag, dass die US-Regierung alles tun werde, damit der Iran nicht in den Besitz von Nuklearwaffen gelange. "Alle Optionen bleiben auf dem Tisch", sagte er bei einer Pressekonferenz mit dem australischen Regierungschef John Howard in Sydney. (tso/AFP)

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