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Protestaktion in Polen: Hunderte stimmen bei „Referendum“ für Annexion der russischen Botschaft in Warschau
Bei einer Protestaktion haben Hunderte für die Annexion der russischen Botschaft in Warschau gestimmt. Die Stimmzetteln enthielten drei Antwortmöglichkeiten: „Ja“, „Ja“ und „Ja“.
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Hunderte Menschen haben am Samstag in einem Schein-Referendum über die Annexion der russischen Botschaft in Polen abgestimmt.
„Annexionen sind in dieser Saison in Mode“, erklärten die Organisatoren der ungewöhnlichen Protestaktion in Anspielung an die von Russland verkündete Annexion von vier ukrainischen Regionen nach vom Westen als ungültig verurteilten „Referenden“.
Drei Antwortmöglichkeiten: „Ja“, „Ja“ und „Ja“
Gehüllt in die blau-gelbe ukrainische Flagge und mit Protestplakaten standen die Menschen in einer langen Warteschlange, um schließlich ihre Stimmzettel in die vor dem palastartigen Botschaftsgebäude in Warschau aufgestellte Wahlurne zu werfen.

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Der Stimmzettel enthielt die Frage, ob Polen die russische Botschaft annektieren soll. Als Antwort standen drei Optionen zur Auswahl - alle drei waren ein „Ja“.
„Das hier ist eine wesentlich demokratischere Idee als diese Referenden auf ukrainischem Territorium, die unter Gewehren und Raketen abgehalten wurden“, sagte die in Warschau lebende ukrainische Anwältin Marija Wolkolup.
Das hier ist eine wesentlich demokratischere Idee als diese Referenden auf ukrainischem Territorium, die unter Gewehren und Raketen abgehalten wurden.
Marija Wolkolup, ukrainische Anwältin
Der 46-jährige Russe Grigorij, der seine Heimat im August verlassen hatte, nahm nach eigenen Worten an der Protestaktion teil, um seine Unterstützung für die Ukraine zu demonstrieren. „Ich verurteile diesen von Putin angezettelten Krieg und ich will zeigen, dass nicht alle Russen ihn unterstützen“, sagte er.

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Neue Nutzung der Botschaft: Zoo, Flüchtlingsunterkunft oder Toiletten
Als neue Nutzung für das Botschaftsgebäude nach der Annexion schlugen die Organisatoren verschiedene Optionen vor, darunter eine Flüchtlingsunterkunft, ein Kulturzentrum, ein Zoo - und öffentliche Toiletten.
Organisiert wurde die Protestaktion von einem losen Zusammenschluss aus Bürger- und Menschenrechtsorganisationen. Nach eigenen Angaben wollen sie die polnische Regierung in einem offenen Brief auffordern, den russischen Botschafter auszuweisen. (AFP)
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