Politik: Rechte Gefahr: PDS uneinig über Ursache von Rechtsextremismus
Der PDS-Stratege und Europaabgeordnete Andre Brie hat mit Äußerungen über einen möglichen Zusammenhang zwischen rechter Gewalt im Osten Deutschlands und den politischen Verhältnissen in der DDR einen Streit in der eigenen Partei ausgelöst. Am Montag hatte er in der "Berliner Zeitung" die DDR-Vergangenheit als einen der Gründe für den Rechtsextremismus im Osten genannt.
Der PDS-Stratege und Europaabgeordnete Andre Brie hat mit Äußerungen über einen möglichen Zusammenhang zwischen rechter Gewalt im Osten Deutschlands und den politischen Verhältnissen in der DDR einen Streit in der eigenen Partei ausgelöst. Am Montag hatte er in der "Berliner Zeitung" die DDR-Vergangenheit als einen der Gründe für den Rechtsextremismus im Osten genannt. Unterstützung erhielt Brie am Montag vom stellvertretenden Fraktionschef der PDS im Landtag von Sachsen-Anhalt, Matthias Gärtner. Die Entwicklung in der DDR sie eine Ursache für die "besondere Qualität des Rechtsextremismus in Ostdeutschland", sagte er. Die Jugendexpertin der Schweriner PDS-Landtagsfraktion, Heike Lorenz, widersprach dieser Einschätzung. Die autoritäre Kultur der DDR habe die Entwicklung möglicherweise gefördert, eine Ursache sei sie jedoch keinesfalls.
Brie hatte den "law-and-order"-Charakter der DDR als einen Anknüpfungspunkt für Neonazis bezeichnet. "Autoritätshörigkeit, Hierarchiedenken und Harmoniesucht der Ostdeutschen sind ein Nährboden für Neonazis", sagte der Politiker. Nach der Wiedervereinigung habe es bei den Bürgern im Osten einen "radikalen Identitätsverlust" gegeben. Auf Grund "gravierender Fehler" beim Einigungsprozess hätten sie keine Chance gehabt, eine neue demokratische Identität zu erringen. Auch habe es Parallelen zwischen der NSDAP und der kommunistischen Partei gegeben.