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PKK

© dpa

Türkei: Rund 40 Tote bei PKK-Angriff

Ein verheerender Angriff der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK auf einen türkischen Grenzposten mit fast 40 Toten ist international scharf kritisiert worden. Mehr als 300 PKK-Kämpfer waren aus dem Nordirak in die Türkei eingedrungen und hatten einen Grenzposten attackiert.

Nach Armeeangaben starben bei dem folgenschwersten PPK-Angriff auf den Grenzposten Aktütün in der südöstlichen Provinz Hakkari seit der türkischen Irak-Offensive vor sieben Monaten insgesamt 15 Soldaten und 23 Angreifer. Die türkische Führung kündigte verschärfte Einsätze gegen die PKK an. "Wie hoch der Preis auch sein mag, der Kampf geht mit voller Kraft weiter", sagte der türkische Staatspräsident Abdullah Gül.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Angriff. Er appellierte am Sonntag in New York an die türkische und die irakische Regierung, im Kampf gegen den Terrorismus weiter eng zusammenzuarbeiten und Frieden und Stabilität an der gemeinsamen Grenze sicherzustellen. "Die NATO-Verbündeten sind im Kampf gegen den Terrorismus solidarisch", heißt es in einer Erklärung von NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer. Auch EU-Chefdiplomat Javier Solana verurteilte den Angriff "mit aller Schärfe". EU- Erweiterungskommissar Olli Rehn sagte: "Solche Gewalt hilft nicht der Bevölkerung, in deren Namen sie verübt wird."

Die kurdische Autonomieregierung im Nordirak verurteilte den PKK- Angriff auf die türkischen Soldaten ebenfalls und sprach den Familien der Getöteten ihr Beileid aus. "Derartige Operationen behindern die Bemühungen aller Seiten stark, in der Region für Stabilität zu sorgen", hieß es in einer Erklärung der Regierung, die am Samstagabend in Erbil veröffentlicht wurde.

Türkische Soldaten verschleppt

Der türkische Generalstab teilte mit, etwa 20 Soldaten seien bei dem Angriff verletzt worden. Zwei Soldaten wurden nach dem Gefecht vermisst. In der Vergangenheit hatte die PKK wiederholt Soldaten in den Nordirak verschleppt.

Türkische Kampfflugzeuge hatten in den vergangenen Wochen wieder mehrfach mutmaßliche PKK-Stellungen im Nordirak bombardiert. Im Februar hatte die türkische Armee während einer einwöchigen Bodenoffensive gegen PKK-Lager im Irak nach eigenen Angaben 240 Kämpfer der Gruppe getötet. Auch 27 türkische Soldaten starben bei Kämpfen während der Offensive, die sich auf das kurdische Autonomiegebiet des Nordiraks beschränkte.

Die PKK wird in der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Sie kämpft seit Anfang der 80er Jahre für eine Unabhängigkeit oder größere Autonomie der Kurdengebiete von der Türkei. In dem Konflikt wurden nach Angaben der türkischen Armee mindestens 35.000 Menschen getötet. (saw/dpa)

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