zum Hauptinhalt
Die Folter-Aufnahmen waren in dieser Woche von der Website Gulagu.net veröffentlicht worden.

© Matthias Tödt/dpa

Machtmissbrauch und mutmaßliche Vergewaltigung: Russische Gefängnisbehörde entlässt nach Foltervideo-Skandal fünf Beamte

Anfang der Woche wurden Videos mit mutmaßlichen Vergewaltigungen von russischen Häftlingen veröffentlicht. Nun reagieren die zuständigen Behörden.

Die russischen Behörden haben fünf Beamte nach der Veröffentlichung von Videos mit mutmaßlichen Vergewaltigungen von Häftlingen entlassen. Wie die Strafvollzugsbehörde FSIN am Mittwoch mitteilte, sind unter den Beschuldigten der Leiter der Gefängniskrankenstation in der Stadt Saratow sowie der Leiter der FSIN-Zweigstelle vor Ort.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Die Aufnahmen waren in dieser Woche von der Website Gulagu.net veröffentlicht worden. Die Videos zeigen unter anderem schwere Misshandlungen an einem Gefangenen, der währenddessen an sein Bett gefesselt ist.

In der Krankenstation werden Häftlinge mit Tuberkulose behandelt. Die FSIN kündigte eine Untersuchung an.

[Lesen Sie auch: Putins Schattenarmee: Was wollen russische Söldner in Mali? (T+)]

Das für schwere Straftaten zuständige russische Untersuchungskomitee erklärte, es seien sieben strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden, unter anderem wegen sexueller Übergriffe und Machtmissbrauchs. Insgesamt seien Verbrechen an vier Gefangenen in der Krankenstation des Saratower Gefängnisses zwischen Januar 2020 und Mai 2021 dokumentiert worden.

Der Leiter von Gulagu.net, Wladimir Osechkin, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Misshandlungen in Saratow hätten über mehrere Jahre hinweg stattgefunden. Die Behörden hätten dabei lange weggesehen. Seine Gruppe verfüge über zahlreiche weitere Videos aus Gefängnissen im ganzen Land, die nach und nach veröffentlicht werden sollen. Damit wolle die Gruppe auf den „systematischen“ Missbrauch in russischen Gefängnissen aufmerksam machen. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false