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Mitglieder der deutschen Organisation Sea-Eye bringen Migranten zum Rettungsschiff "Alan Kurdi".

© Photo by PAVEL VITKO / sea-eye.org / AFP

Streit um Aufnahme geretteter Migranten: Salvini wirft Deutschland „Erpressung“ vor

Die "Alan Kurdi" rettete 40 Migranten vor der libyschen Küste, Italien verweigert dem Schiff die Einfahrt. Deutschland schlug Italien einen Kompromiss vor.

Italiens Innenminister Matteo Salvini hat Deutschland „Erpressung“ bei der Verteilung von Migranten von Rettungsschiffen vorgeworfen. „Von der deutschen Regierung sind miserable Signale gekommen“, sagte der Chef der rechten Lega am Donnerstag dem Sender Sky TG24. In einer E-Mail habe die Bundesregierung Italien vorgeschlagen, dass Deutschland 30 Migranten von dem italienischen Küstenwachenschiff „Gregoretti“ übernehme, wenn im Gegenzug die 40 Migranten auf dem deutschen Rettungsschiff „Alan Kurdi“ in Italien aussteigen dürften.

Die „Alan Kurdi“ der Regensburger Organisation Sea-Eye hatte die Migranten diese Woche vor Libyen gerettet und ist derzeit südlich der italienischen Insel Lampedusa. Salvini hat dem Schiff die Einfahrt bereits verboten. Die Organisation werde sich nicht über das Verbot hinwegsetzen und hoffe auf eine schnelle Lösung, sagte Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler. „Es ist nicht unsere Aufgabe, uns mit der italienischen Regierung anzulegen.“ Das Schiff unter deutscher Flagge werde vor italienischen Territorialgewässern stoppen.

Die Lage an Bord sei stabil, sagte Isler. Sea-Eye werde die italienische Regierung aber auffordern, 15 Minderjährige, darunter drei Kleinkinder, sowie deren Eltern und eine Schwangere von Bord zu bringen. Die meisten Migranten stammen aus der Elfenbeinküste oder aus Kamerun.

Die „Gregoretti“ mit mehr als 100 Migranten war tagelang blockiert, bevor sich mehrere EU-Länder geeinigt hatten, die Menschen aufzunehmen - darunter auch Deutschland. (dpa)

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