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Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD).

© AFP/LISI NIESNER

Scholz’ „Verzicht die beste Lösung“: SPD-Politiker fordern Pistorius als Kanzlerkandidat

Die Unzufriedenheit mit Kanzler Scholz steigt – auch innerhalb seiner Partei. Nach dem Ampel-Aus kommt der erste Vorschlag, den Verteidigungsminister bei den Neuwahlen aufzustellen. Doch der widerspricht bereits.

Stand:

Nach dem Aus der Ampel-Koalition rutscht die SPD in Umfragen immer weiter ab, die Unzufriedenheit mit Kanzler Olaf Scholz steigt hingegen.

In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa sank die persönliche Zustimmung in der Bevölkerung für den amtierenden Bundeskanzler deutlich. Lediglich 21 Prozent der Befragten gaben an, mit der Arbeit von Scholz zufrieden zu sein – ein Rückgang von vier Prozentpunkten im Vergleich zur vorherigen Umfrage vom 18. Oktober. Im Gegensatz dazu stieg die Unzufriedenheit mit dem Kanzler auf 72 Prozent (plus fünf Prozentpunkte).

In der SPD fordern die ersten Genossen nun einen anderen Kanzlerkandidaten für die Neuwahlen. Auf Instagram melden sich Markus Schreiber und Tim Stoberock zu Wort, die beide in der Hamburger Bürgerschaft sitzen.

„Wir sind voller Sorge vor den anstehenden Bundestagswahlen“, schreiben die Hamburger SPD-Politiker in einem gemeinsamen Beitrag. Zwar habe Olaf Scholz als Kanzler seine Sache gut gemacht, er habe „es aber nicht geschafft, die Menschen mitzunehmen und Führungsstärke zu kommunizieren“.

Wir glauben, dass das negative Bild, dass die Menschen im Land von ihm haben, nicht mehr zu reparieren ist.

Markus Schreiber und Tim Stoberock (beide SPD)

Trotz mühevoller Arbeit habe Scholz ein negatives Bild von sich in der Bevölkerung vermittelt. Diesen Eindruck könne Scholz im bevorstehenden Wahlkampf nicht wieder wettmachen, so Schreiber und Stoberock. Scholz’ Verzicht auf eine Kandidatur sei demnach die beste Lösung für Deutschland – und für die SPD.

Aus diesem Grund fordern die beiden Scholz dazu auf, Boris Pistorius (SPD) als Kanzlerkandidaten vorzuschlagen. Mit ihm bestünde laut Schreiber und Stoberock für die SPD eine größere Chance, „stärkste Partei zu werden oder jedenfalls deutlich besser abzuschneiden“.

In seinem Amt als Verteidigungsminister hat Pistorius es geschafft, zu einem der beliebtesten Politiker Deutschlands zu werden.

Pistorius lehnt ab

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat nach eigener Aussage keine Ambitionen, bei der anstehenden Bundestags-Neuwahl Kanzlerkandidat seiner Partei zu werden. „Wir haben einen Bundeskanzler, und der ist der designierte Kanzlerkandidat“, sagte Pistorius am Montag bei einer Diskussionsveranstaltung der „Süddeutschen Zeitung“ in Berlin mit Blick auf den amtierenden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). „Ich sehe niemanden in der Partei, der daran etwas verändern möchte“, stellte er klar.

Pistorius ließ durchblicken, dass er auch in einer neuen Regierungskoalition im Amt des Verteidigungsministers verbleiben wolle. Er würde gerne mit dem Personal in seinem Ministerium und in der Bundeswehr „noch weiterarbeiten“, sagte er. (Tsp, AFP)

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