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Ein Kampfjet startet vom US-Luftwaffenstützpunkt in Bagram.

© dpa/ISAF

Afghanistan: Schwere Explosion auf US-Stützpunkt in Bagram

Zwei Tage nach dem Angriff auf das deutsche Generalkonsulat hat es einen weiteren schweren Anschlag gegeben. Die Taliban bekennen sich zu der Tat, Behörden berichten von mehreren Tote.

Zwei Tage nach dem Anschlag auf das deutsche Generalkonsulat in Masar-i-Scharif ist es am Samstag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Bagram in Zentralafghanistan zu einer schweren Explosion gekommen. Im Kurznachrichtendienst Twitter bekannten sich die radikal-islamischen Taliban zu der Explosion. Ein Sprecher der Islamisten, Sabihullah Mudschahid, erklärte, es habe sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt.

Die Nato, die in Afghanistan mit der Ausbildungsmission „Resolute Support“ im Einsatz ist, sprach in einer Mitteilung von vier Toten und etwa 14 Verletzten. Von Seiten des US-Militärs gab es vorerst keine Verlautbarung zu dem Vorfall.

„Es hat Opfer gegeben“, heißt es in einer in Kabul verbreiteten Mitteilung von „Resolute Support“. Der stark befestigte Stützpunkt in der Provinz Parwan wurde im Morgengrauen gegen 5.30 Uhr Ortszeit von einer schweren Explosion erschüttert. Wie ein Sprecher des Provinzgouverneurs sagte, sprengte sich ein Selbstmordattentäter in der Nähe einer Kantine in die Luft. Bei dem Attentäter habe es sich wahrscheinlich um einen afghanischen Angestellten des Stützpunkts gehandelt.

Die Nato machte zunächst keine Angaben zur Nationalität der Opfer. Soldaten und medizinisches Personal seien im Einsatz, um die Verletzten zu versorgen und den Vorfall zu untersuchen, hieß es in einer Erklärung. Der US-General John Nicholson sprach den Angehörigen der Opfer sein "tiefstes Beileid" aus. Die Verletzten erhielten "die bestmögliche Versorgung".

Bagram ist der größte Stützpunkt der US-Truppen in Afghanistan. Dort befindet sich auch das Hauptquartier der US-Streitkräfte in Afghanistan. Gegenwärtig sind noch knapp 10 000 US-Soldaten im Land. Der Stützpunkt in Bagram wird immer wieder von Taliban-Kämpfern attackiert. Bei einem der tödlichsten Angriffe der letzten Zeit waren im Dezember 2015 sechs US-Soldaten in der Nähe des Stützpunkts von einem Selbstmordattentäter getötet worden.

Erst am Donnerstagabend hatten Taliban das deutsche Generalkonsulat in Masar-i-Scharif im Norden Afghanistans angegriffen. Dabei starben mindestens 4 Menschen, weitere 128 wurden verletzt. Deutsche blieben dabei unversehrt. Als Grund für ihren Angriff führten die Taliban später deutsche Unterstützung für einen US-Luftangriff in der Provinz Kundus an, bei dem Anfang November auch rund 30 Zivilisten getötet worden waren. (dpa/AFP)

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