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Ramsan Kadyrow

© Foto: IMAGO/ITAR-TASS

„Sie haben die Leute nicht vorbereitet“: Putins „Bluthund“ Kadyrow kritisiert russische Armee

Der Tschetschenen-Führer moniert Fehler in der russischen Militärstrategie. Damit ist er der erste hochrangige Politiker, der Kritik in Richtung Moskau wagt.

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In einer Sprachnachricht im sozialen Netzwerk Telegram hat sich Ramsan Kadyrow, Präsident der russischen Republik Tschetschenien und Putin-Vetrauter, kritisch zum Verhalten der russischen Armee im Ukraine-Krieg geäußert. Wie die „New York Times“ berichtet, soll Kadyrow angemerkt haben, dass diese im Nordosten der Ukraine „Fehler gemacht“ habe.

„Wenn heute oder morgen keine Änderungen an der militärischen Strategie vorgenommen werden, muss ich mit der Führung im Verteidigungsministerium und der Regierung sprechen, um ihnen die tatsächliche Situation vor Ort zu verdeutlichen“, erklärte Kadyrow deshalb auf seinem Telegram-Channel . Er sei sich der Realität an der Front „vollständig bewusst“.

Zudem forderte Kadyrow eine Erklärung vom russischen Verteidigungsministerium, um die militärische Strategie zu begründen. „Ich sehe, dass sie die Leute nicht darauf vorbereitet hatten“, meint er. Eine Stellungnahme des Kremls zu der Situation im Nordosten der Ukraine gibt es bisher nicht.

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Kadyrow ist damit der erste hochrangige Politiker, der Zweifel an der militärischen Strategie Russlands äußert. In der vergangenen Woche hatten allerdings bereits mehrere Bezirksabgeordnete öffentlich den Rücktritt des russischen Präsidenten Wladimir Putin gefordert.

Kadyrow wird oft als Putins „Bluthund“ bezeichnet und gilt als großer Befürworter des Kremls. Als Chef der Republik Tschetschenien legt er selbst eine autoritäre Führungsweise an den Tag und unterstützt Russland immer wieder auch militärisch.

Immer deutlicher scheint auch für den nationalistischen Teil Russlands zu werden, dass die russischen Truppen Verluste erleiden. Unter ihnen auch die tschetschenischen Soldaten, die von Kadyrow an die Front geschickt wurden.

Eine genaue Zahl ist unbekannt, doch immer wieder ist die Rede von knapp 8000 tschetschenischen Soldaten auf der Seite Russlands im Ukraine-Krieg. Kadyrow zeigt die Situation an der Front auf

Zur Jubiläumsfeier der Stadt Moskaus am Samstag hatten auch mehrere nationalistische Blogger auf die Kontroverse zwischen den Darstellungen in der Hauptstadt und der Realität an der Front aufmerksam gemacht.

Seit Samstag meldet die Ukraine erhebliche Gebietsgewinne im Osten. Die russischen Streitkräfte kündigten daraufhin an, ihre Truppen aus bestimmten Gebieten abzuziehen. 

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