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Soldaten der Bundeswehr: Zahl der Kriegsdienstverweigerungen mehr als verdreifacht
Immer mehr Frauen und Männer der Truppe lehnen seit Kriegsbeginn den Dienst an der Waffe ab. 2022 gab es 673 Anträge. Dies geht aus Angaben der Bundesregierung hervor.
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Der Krieg in Europa hat auch Folgen beim Personal der Bundeswehr: Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine hat sich die Zahl der Kriegsdienstverweigerungen von Soldaten und Reservisten der Bundeswehr mehr als verdreifacht. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde.
Im Jahr 2020 waren es demnach 120 und im darauf folgenden 186 Anträge. Im Jahr 2022 gab es dann 673 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung, teilte die Bundesregierung mit. Bis Ende Mai seien im laufenden Jahr 306 Anträge eingegangen, hieß es weiter.
Auch die Zahl der Kriegsdienstverweigerer bei sogenannten „Ungedienten“ habe deutlich zugenommen. Die Zahl der Anträge sei von 22 im Jahr 2020 auf 450 im Jahr 2022 gestiegen. Im laufenden Jahr lägen demnach 366 Anträge vor.
Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung geht aus Artikel 4 des Grundgesetzes hervor, in dem es heißt, dass niemand gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden darf. (KNA)
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