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SPD zur Rentendebatte: Scholz nicht gegen vorzeitigen Ruhestand
Der Kanzler will den Trend zur Frührente stoppen, Parteichefin Esken verteidigt ihn. Niedersachsens Ministerpräsident Weil wünscht sich ein flexibleres System.
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Die SPD ist dem Eindruck entgegengetreten, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit seinem Vorstoß für ein höheres, tatsächliches Renteneintrittsalter die Möglichkeiten zum vorzeitigen Ruhestandsbeginn infrage stellen wollte. „Es geht überhaupt nicht darum, eine neue Debatte aufzumachen in Bezug auf das Rentenalter", sagte Parteichefin Saskia Esken am Montag.
Es sei Scholz darum gegangen, „deutlich zu machen, dass wir angesichts des dramatischen Mangels an Arbeitskräften, den wir derzeit haben, auch älteren Beschäftigten Beschäftigungschancen ermöglichen müssen“, sagte die Parteichefin. Derzeit sei es so, dass viele Ältere keine Arbeit mehr bekämen, wenn ein Unternehmen nicht mehr weitermache.
Ich wünsche mir ein System, in dem die Menschen selbst entscheiden können, wie lange sie arbeiten wollen.
Stephan Weil, sozialdemokratischer Ministerpräsident von Niedersachsen
Die Arbeitswelt sei für die Beschäftigung Älterer „nicht gut ausgerichtet“, kritisierte Esken: „Daran müssen wir etwas ändern, damit alle eine gute Chance haben, das reguläre Rentenalter zu erreichen."
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (ebenfalls SPD) sprach sich für ein flexibleres Rentensystem aus. „Am besten wäre ein System, in dem Menschen ab einem bestimmten Alter selbst entscheiden, wie lange und wie viel sie arbeiten wollen“, sagte er dem Tagesspiegel. „Ein solcher Teilruhestand wäre ein flexibler Übergang zwischen Erwerbstätigkeit und Rente. Aber wer nicht mehr weiterarbeiten kann oder will, muss auch früher gehen und von seiner Rente leben können.“
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