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Ferda Ataman, Sprecherin neue deutsche Organisationen e.V., kommt zur Pressekonferenz zum Anti-Rassismus-Plan 2025 in die Bundespressekonferenz.

© dpa/Jörg Carstensen

Sprache im Kulturkampf: Bundesbeauftragte will weder Verbot noch Pflicht beim Gendern

Um das Gendern werden energische politische Debatten geführt. Etwas mehr Gelassenheit wünscht sich da die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes.

Gendergerechte Sprache sollte in Deutschland aus Sicht der Antidiskriminierungsbeauftragten der Bundesregierung, Ferda Ataman, weder verboten noch verpflichtend eingeführt werden.

„Menschen zu zwingen, eine bestimmte Gender-inklusive Sprache zu verwenden, halte ich für genauso falsch wie deren Verbot“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag).

„Das Ganze ist ja keine Pflichtübung und kein Wettbewerb. Es geht darum, dass man zeigt, dass man ein Bewusstsein dafür hat, dass es nicht nur Männer und Frauen gibt, sondern auch intergeschlechtliche und andere Menschen.“

Menschen zu zwingen, eine bestimmte Gender-inklusive Sprache zu verwenden, halte ich für genauso falsch wie deren Verbot.

Ferda Ataman, Antidiskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung

In der gesellschaftlich aufgeheizten Debatte wünsche sie sich generell mehr Gelassenheit, erklärte Ataman. „Ich finde, man muss sich dabei keinen abbrechen. Man soll sich mit Sprache wohlfühlen.“ Auch sie selbst verwende nicht in allen Situationen inklusive Gendersprache.

Scharfe Kritik am Gendern, wie sie etwa der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geäußert hatte, bezeichnete die Bundesbeauftragte hingegen als „taktisches Getöse“, das „von echten Problemen ablenkt und mobilisiert“.

Es sei „keinem Menschen in Deutschland geholfen, wenn Genderverbote erteilt werden. Im Gegenteil: Es ist sehr bedenklich, wenn ein vermeintlicher Kulturkampf auf dem Rücken von Minderheiten ausgetragen wird, die ohnehin schon starker Diskriminierung ausgesetzt sind“, betonte Ataman. (KNA)

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