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Das Weiße Haus in Washington.

© REUTERS/Al Drago

Streit zwischen Republikanern: US-Regierung will kein Geld für Corona-Tests ausgeben

Donald Trump glaubt, weniger Corona-Tests bedeuten weniger Infektionen. Für diesen Irrglauben riskiert er sogar einen Zwist innerhalb seiner Partei.

Die US-Regierung weigert sich, Geld für Tests auf das Coronavirus bereitzustellen. Das führt zum Konflikt zwischen Trumps Regierung und US-Senatoren seiner eigenen Partei. Zuerst hatte die "Washington Post" darüber berichtet.

Das aktuelle Corona-Hilfspaket der USA läuft Ende Juli aus, weshalb republikanische Senatoren aus dem Abgeordnetenhaus unter anderem 25 Milliarden Dollar zusätzlich für Tests und die Verfolgung von Infektionen zur Verfügung stellen möchten. Das Geld soll aus dem Bundeshaushalt kommen und an die US-Bundesstaaten gehen, damit jene sich Testmaterialien beschaffen und Laborkapazitäten ausbauen können.

Präsident Donald Trump plant jedoch, weniger zu testen. Er hat mehrfach öffentlich den Nutzen von großflächig angelegten Covid-19-Tests angezweifelt und gesagt: Würden die USA weniger testen, würden auch die Infektionszahlen sinken. Dies könnte ein Grund für den Widerstand der Regierung sein.

Momentan steigt die Zahl der Infizierten in den USA rapide. Noch im Mai wurden rund 20.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet, am Freitag waren es hingegen mehr als 76.000, so die "Washington Post". Der Johns-Hopkins-Universität zufolge liegt die Infiziertenzahl in den USA insgesamt bei rund 3,7 Millionen Menschen, über 140.000 Covid-19-Patienten starben bereits an oder in Zusammenhang mit dem Virus.

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Solange die Republikaner zu keiner Einigung kommen, dürften auch die Verhandlungsgespräche zwischen Republikanern und Demokraten in der kommenden Woche ausgebremst werden. Das Gesetzespaket soll neben Geld für Testungen auch Mittel für Arbeitslosenhilfen und Corona-Rettungspakete für Unternehmen umfassen.

Auch das Center for Disease Control and Prevention soll 10 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt bekommen. Doch auch diesen Geldfluss will die Trump-Regierung verhindern.

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