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Manuel Hagel (links) ist der neue Landesvorsitzende der CDU Baden-Württemberg und folgt auf Thomas Strobl (rechts).

© dpa/Bernd Weißbrod

Strobl nach 12 Jahren abgelöst: Manuel Hagel ist neuer CDU-Vorsitzender in Baden-Württemberg

Der 35-jährige Hagel gilt nun als designierter CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026. Dort könnte ihm Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) gegenüberstehen.

Die CDU Baden-Württemberg hat auf ihrem Landesparteitag in Reutlingen Manuel Hagel zum Vorsitzenden gewählt. Der Fraktionsvorsitzende im Stuttgarter Landtag erhielt am Samstag 91,5 Prozent der Stimmen der Delegierten.

Der 35-Jährige tritt damit die Nachfolge des 63-jährigen Thomas Strobel an und gilt als designierter Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Jahr 2026.

Mit dem Generationenwechsel stellt sich die CDU neu auf, um wieder stärkste Partei zu werden. Hagel sagte in seiner Rede, die Partei müsse für eine „Agenda der Zuversicht“ stehen.

Wir werden mit denen nichts machen. Die AfD ist keine Alternative, sondern eine Schande für Deutschland.

Manuel Hagel über die AfD

Mit Blick auf den amtierenden Ministerpräsidenten des grünen Koalitionspartners sagte er: „Das Erbe Winfried Kretschmanns ist bei uns in guten Händen.“

Hagel grenzte seine Landespartei klar von der AfD ab: „Wir werden mit denen nichts machen.“ Die CDU sei ein Bollwerk gegen den Extremismus und die AfD „keine Alternative, sondern eine Schande für Deutschland“.

Die CDU hatte 2011 nach 58 Jahren in Folge das Amt des Ministerpräsidenten im Land verloren. Die Grünen und Kretschmann bildeten dann zunächst eine Koalition mit der SPD. 2016 kehrte die CDU als Juniorpartner der Grünen in die Regierung zurück.

Strobl scheiterte als Landeschef zweimal bei der Wahl zum Spitzenkandidat: 2016 gegen den damaligen Landtagspräsidenten Guido Wolf und 2021 gegen die damalige Kultusministerin Susanne Eisenmann.

Wolf wie Eisenmann scheiterten jedoch mit dem Versuch, Kretschmann abzulösen. 2016 erreichte die CDU ein historisch schlechtes Ergebnis. Hagel war damals Generalsekretär der Partei.

Mit der neuen Führungsspitze sieht die Partei sich gut aufgestellt für den Wahlkampf 2026. Hagel forderte unter anderem eine „180-Grad-Wende in der Migrationspolitik“. Die Belastungsgrenze sei überschritten.

Hagel könnte 2026 gegen Özdemir antreten

Auch müsse Baden-Württemberg wieder Spitze in der Bildungspolitik werden. Zudem sprach er sich für wirksamen Klimaschutz aus, dies müsse das Anliegen einer konservativen Partei sein.

Wer Spitzenkandidat der Grünen wird, ist bisher offen. Kretschmann hatte bereits bei der vergangenen Wahl angekündigt, kein weiteres Mal anzutreten, bis zum Ende der Legislatur wolle er aber im Amt bleiben. Hagel hatte als Fraktionschef zuletzt ausgeschlossen, einen potenziellen grünen Nachfolger zum Ministerpräsidenten zu machen.

Als möglicher grüner Spitzenkandidat in Baden-Württemberg wird Cem Özdemir gehandelt. Der Bundeslandwirtschaftsminister kommt aus Bad Urach bei Reutlingen und hat seinen Wahlkreis in Stuttgart.

Eine Entscheidung zur grünen Spitzenkandidatur wird frühestens nach der Europawahl im kommenden Jahr erwartet. (AFP)

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