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Tausende Schulen angegriffen und zerstört: Kriege verhindern Bildung – aber Bildung verhindert Kriege
Das Menschenrecht auf Bildung darf Kindern nicht vorenthalten werden. Sie sind die Zukunft, auch für den Frieden. Aber Millionen leiden, in der aktuellen Lage ganz besonders.

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Kinder sind unsere Zukunft, heißt es gerne – sie sind aber auch schon unsere Gegenwart. Und in der sieht es ziemlich schlimm aus, zumindest mit Blick auf den Schutz von Bildungseinrichtungen in kriegerischen Konflikten.
Unter den Menschenrechten gibt es das Recht auf Bildung für alle. Das fordern die Vereinten Nationen in Artikel 26 für alle. Das bedeutet: ganz besonders für mehr als 220 Millionen Kinder und Jugendliche in über 300 Kriegen und Konflikten weltweit.
Die jungen Menschen sind gegenwärtig von diesem Recht ausgeschlossen. Millionen sind auf der Flucht und haben keinen Zugang zu Bildungseinrichtungen.
Deutschland ist 2018 der Globalen Koalition zum Schutz von Bildung vor Angriffen (GCPEA) beigetreten. Bisher haben das Abkommen 119 Staaten unterzeichnet. Es soll dazu verpflichten, den Zugang zu Bildung auch in Zeiten bewaffneter Konflikte zu gewährleisten.
Der jüngste Bericht der Globalen Koalition zeigt, dass immer mehr Universitäten und Schulen in Kriegen zerstört werden. 2022 und 2023 wurden weltweit 6000 Bildungseinrichtungen angegriffen, ein Anstieg von fast 20 Prozent im Vergleich zu den beiden Vorjahren. Mehr als 10.000 Studierende, Lehrende und Forschende wurden dabei verletzt oder getötet.
Was fortwährend geschieht: Schulen werden bedroht, geplündert, niedergebrannt, mit improvisierten Sprengsätzen angegriffen oder von Artillerie oder Luftangriffen getroffen. Ein weiteres Problem sei die Besetzung und Nutzung von Schulen und Universitäten als Unterkünfte für Kämpfer, heißt es in dem Bericht. Ein Beispiel dafür sind die in den palästinensischen Gebieten.
Jetzt bedarf es gezielter Initiativen der Staatengemeinschaft, um guten Absichten auch konkrete Taten folgen zu lassen. Unter anderem Bildungsangebote in Flüchtlingsunterkünften weltweit auszubauen, fordert deshalb der Bildungsexperte Kambiz Ghawami, Vorsitzender des „World University Service“.
Gaza, Libanon, Ukraine, die Demokratische Republik Kongo, der Sudan oder Myanmar – sie sind aktuelle Beispiele für Kriege und Konflikte. Und überall geht es darum, dass der jungen Generation in diesen Ländern ihr Menschenrecht auf Bildung zerschossen und zerbombt wird.
Was bleibt, ist diese Erkenntnis: Kriege verhindern also Bildung. Obwohl doch alle wissen, dass Bildung hilft, Kriege zu verhindern. Darum auch sind Friedensbemühungen weltweit mehr als wichtig – und dringend.
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